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3 Theoretische Grundlagen 35<br />

reduzierendem Monomer bestehenden Kern und einer inerten Schale aufgebaut. Die<br />

im Inneren der µ-Netzwerke gebildeten Kolloide sind topologisch gefangen und damit<br />

vor Aggregation geschützt.<br />

Die besten Ergebnisse konnten durch Umsetzung von wäßrigen Kern-Schale-µ-<br />

Geldispersionen mit HAuCl4 erreicht werden. Größe und Anzahl der Goldkolloide pro<br />

Kugel sind dabei vom Vernetzungsgrad des Kerns und dem der Schale abhängig:<br />

Bei Vernetzungsgraden des Kerns größer als 50 Mol-% wird die Kolloidbildung fast<br />

vollständig unterdrückt. Der Anteil an Vernetzer in der Schale beeinflußt die<br />

Diffusionsgeschwindigkeit der Metallsalze und somit die Reduktionsgeschwindigkeit<br />

sowie die Lage der Kolloide in den Kugeln. Je höher der Vernetzungsgrad der<br />

Schale, desto weniger Kolloide entstehen und desto weiter befinden sich diese im<br />

Kugelinneren.<br />

Diese Beobachtungen werden damit erklärt, daß bei zu hoher Vernetzungsdichte<br />

im Kern die Bildung thermodynamisch stabiler Keime unterdrückt ist, was dazu führt,<br />

daß diese aus dem Netzwerk herausdiffundieren. Außerhalb der Kugeln kommt es<br />

dann zur Bildung von großen Metallclustern. Vergleicht man µ-Gele mit Kernen bis<br />

50 Mol-% Vernetzer, dann entstehen mehrere kleine Kolloide, wenn die Diffusion der<br />

Keime im Kern eingeschränkt ist, d. h. wenn der Vernetzungsgrad höher ist.<br />

Ansonsten entstehen durch den Prozeß der Ostwald Reifung aus mehreren kleinen<br />

Partikeln ein großes. TEM-Aufnahmen zeigen, daß niemals alle Kugeln mit Kolloiden<br />

gefüllt sind.<br />

Außer Goldkolloiden konnten durch Reduktion in wäßriger Dispersion keine<br />

anderen Edelmetallkolloide in hydridokernfunktionalisierten Vollkugeln synthetisiert<br />

werden. Es entstand jeweils ein Niederschlag bestehend aus makroskopischem<br />

Metall; wahrscheinlich ist dies auf ein langsameres Wachstum der Kolloide im<br />

Vergleich zu Gold und damit auf einen Verlust der Keime durch Diffusion<br />

zurückzuführen.<br />

Eine Verbesserung brachte im Falle des Palladiums die Umsetzung von PdAc2 im Organischen und der Einbau zusätzlicher komplexierender π-Bindungen, die die<br />

Diffusionsgeschwindigkeiten der Palladiumkeime herabsetzen und damit die<br />

Diffusion aus dem µ-Netzwerk heraus behindern.<br />

Ebenso wie Vollkugeln können auch reduzierende Hohlkugeln und Kugeln mit<br />

PDMS-Kern zur Herstellung von Goldkolloiden verwendet werden. Palladiumkolloide<br />

entstehen auch hier nur in Kugeln, die zusätzliche π-Bindungen enthalten. Dabei

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