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3 Theoretische Grundlagen 29<br />

dem die Polykondensation kaum temperaturabhängig ist, während oberhalb von<br />

80°C die Stabilitätsgrenze des Systems erreicht ist und unterhalb von 20°C Radius<br />

und Molekulargewicht mit abnehmender Temperatur kontinuierlich ansteigen.<br />

Die Anfangsphase der Polykondensation der Alkoxyalkylsilane in µ-Emulsion<br />

verläuft offenbar vergleichbar der klassischen Polykondensation in Lösung. Nach der<br />

Hydrolyse der Monomere bilden sich hydrophile Dimere, die dann weiterreagieren zu<br />

hydrophoben Oligomeren bzw. trimeren oder tetrameren Zyklen. Mit zunehmendem<br />

Polymerisationsgrad werden die Teilchen hydrophober, ihre Wasserlöslichkeit nimmt<br />

ab und es wird Tensid zur Partikelstabilisierung benötigt. Dynamische Lichtstreumessungen<br />

zur Abhängigkeit der Teilchengröße vom Umsatz ergaben eine lineare<br />

Beziehung zwischen dem hydrodynamischen Radius der Teilchen und der dritten<br />

Wurzel des zudosierten Monomervolumens. Die lineare Beziehung läßt vermuten,<br />

daß nach einer gewissen Induktionsphase die Nukleation abgeschlossen ist, und die<br />

Teilchen danach einheitlich wachsen. Damit bleibt die Zahl der wachsenden Teilchen<br />

während der gesamten Monomerzugabe konstant.<br />

3.1.3 Redispergierbare µ-Gele<br />

Die Polyorganosiloxan-µ-Gele tragen noch kondensationsfähige Alkoxy-, Hydroxy-<br />

und Silanolatgruppen auf der Partikeloberfläche. In der wäßrigen Dispersion<br />

verhindert die Tensidschicht eine interpartikuläre Kondensation und damit das<br />

makroskopische Vernetzen der Teilchen. Beim Aufarbeiten der µ-Netzwerke<br />

beispielsweise durch Aussalzen des Polymers bzw. Ausfällen in Alkoholen oder<br />

durch Eintrocknen der Dispersion würden diese jedoch unlöslich.<br />

Die unerwünschte interpartikuläre Kondensation kann durch das sogenannte<br />

Endstoppern der Partikel verhindert werden. Dabei werden die noch nicht<br />

abreagierten Gruppen zuerst im Wäßrigen und später in einem zweiten Schritt im<br />

Organischen zu unreaktiven Trimethylsilylgruppen umgesetzt. Das Prinzip des<br />

Endstopperns ist in Abbildung 3.3 gezeigt. Der Endstopperschritt im Wäßrigen wird<br />

mit einem monofunktionellen Silan wie z. B. Ethoxytrimethylsilan (M) durchgeführt.<br />

Das Silan bzw. sein Hydrolyseprodukt müssen dabei wasserlöslich sein. Ein<br />

Absättigen aller kondensationsfähigen Gruppen im Wäßrigen ist nicht vollständig<br />

möglich, daher muß nach dem Ausfällen des µ-Gels aus der Dispersion mit Methanol<br />

noch ein zweiter Endstopperschritt im Organischen angeschlossen werden. Hierfür<br />

wird ebenfalls ein organisch lösliches monofunktionelles Silan wie z. B.

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