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3 Theoretische Grundlagen<br />
und erspart sich polymeranaloge Umsetzungen. Weiterhin können auch elastomere<br />
Netzwerke durch Verwendung von Gemischen aus bi- und trifunktionellen Silanen<br />
und Partikel mit unterschiedlicher Topologie wie z. B. Kern-Schale-Strukturen oder<br />
Hohlkugeln dargestellt werden.<br />
3.1.1 Hydrolyse und Kondensation von Alkoxysilanen<br />
Die Polykondensation der Alkoxysilane in µ-Emulsion verläuft nach dem Sol-Gel-<br />
Prozeß. Dieser läßt sich in zwei Schritte untergliedern: Zuerst erfolgt die Hydrolyse<br />
bzw. Teilhydrolyse der Monomere, woran sich die Kondensation anschließt [63, 64].<br />
Die Hydrolyse von Alkoxysilanen läßt sich allgemein mit folgender<br />
Reaktionsgleichung beschreiben.<br />
Katalysator<br />
<br />
<br />
<br />
R'nSi(OR) 4-n + H2O R'nSi(OR) 3-nOH + ROH<br />
n = 0, 1, 2, 3<br />
R = Me, Et, Pr, etc.<br />
R' = Me, Vinyl, Ph, etc.<br />
Die pH-Abhängigkeit der Hydrolysegeschwindigkeit zeigt einen V-förmigen Verlauf<br />
mit dem Minimum bei pH 6 - 7 [65], somit können sowohl Säuren als auch Basen als<br />
Katalysatoren verwendet werden. Der Mechanismus der säurekatalysierten Reaktion<br />
ist eine elektrophile Substitution eines Restes R am Sauerstoff durch ein Proton. Im<br />
Basischen dagegen erfolgt eine nukleophile Substitution (SN2-Mechanismus) einer<br />
Alkoxygruppe durch eine Hydroxygruppe am Silicium. Bedingt durch den größeren<br />
-I-Effekt einer Hydroxy- im Vergleich zu einer Alkoxygruppe nimmt im Verlauf der<br />
Hydrolyse die positive Partialladung am Silicium zu, deshalb verläuft im Basischen<br />
der erste Hydrolyseschritt am schnellsten, während im Sauren der vierte Schritt die<br />
größte Geschwindigkeitskonstante besitzt [65, 66].<br />
Weitere Einflüsse auf die Hydrolysegeschwindigkeit üben sterische und<br />
elektronische Effekte der Subsituenten R' aus, wobei unabhängig vom pH-Wert<br />
elektronenziehende Gruppen die Reaktion beschleunigen [67]. Weiterhin beeinflußt<br />
auch die Abgangsgruppe die Geschwindigkeitskonstante, wobei diese in der Reihe<br />
PrO - < EtO - < MeO - unabhängig vom Mechanismus zunimmt.<br />
An die Hydrolyse der Monomere schließt sich die Kondensation der gebildeten<br />
Silanole und der Alkoxysilane zu Siloxanverbindungen an. Die Reaktion verläuft