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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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Apotheke „Zur Hoffnung“ erhielt <strong>Mag</strong>. Isidor Gingold am 10. Juli 1950. 454<br />

Bären-Apotheke, Wien 2., Taborstraße 26<br />

Besitzerinnen dieser Real-Apotheke waren seit 1936 Martha Raditz zu 25 Prozent und ihre<br />

Tochter <strong>Mag</strong>.ª Elisabeth Brüll zu 75 Prozent. Seit 1930 führte <strong>Mag</strong>.ª Elisabeth Brüll die<br />

Apotheke als verantwortliche Leiterin. 455 Die Apotheke wies 1937 einen Jahresumsatz von<br />

RM 72.054,88 auf und war schuldenfrei. 456 Auch in diesem Betrieb wurde <strong>Mag</strong>. Edwin<br />

Renner als Kommissarischer Verwalter eingesetzt 457 und die Apotheke schließlich an<br />

<strong>Mag</strong>. Rudolf Trnkoczy verkauft. Als Kaufpreis wurden von der Vermögensverkehrsstelle<br />

RM 50.438,42 festgelegt, wovon RM 30.263,05 als ‚Arisierungsauflage‘ an die Vermögensverkehrsstelle<br />

und RM 20.175,37 auf Sperrkonten zu Gunsten der ehemaligen<br />

Besitzerinnen zu zahlen waren. 458 Die Bären-Apotheke wurde daraufhin mit Bescheid des<br />

Besonderen Stadtamtes in Wien vom 30. November 1938 in das Eigentum des<br />

<strong>Mag</strong>. Trnkoczy übertragen 459 und im Februar 1939 dieser Besitzwechsel im Handelsregister<br />

protokolliert. 460<br />

Zum weiteren Schicksal der ehemaligen jüdischen Besitzerinnen der Bären-Apotheke und<br />

ihrer Anteile an der Apotheke machte <strong>Mag</strong>. Rudolf Trnkoczy in seiner „Anmeldung<br />

entzogener Vermögen“ vom 12. November 1946 folgende Angaben:<br />

Ausserdem habe ich die Vorbesitzer, mit denen ich von Anfang an in bestem<br />

Einvernehmen gestanden bin, durch monatliche Barleistungen und Naturalzubussen<br />

unterstützt. Die Vorbesitzer verblieben bis zu ihrer Verschickung in Lager durch ca 4<br />

Jahre in Wien. Während dieser ganzen Zeit habe ich sie in jeder nur erdenklichen<br />

Art und Weise unterstützt und war mit ihnen in ständigem persönlichen und<br />

freundschaftlichen Kontakt. [...] Als die Vorbesitzer, welche ich auch während ihrer<br />

Verschickung in Lager unterstützt hatte, wieder nach Wien zurückgekehrt waren,<br />

und zwar Frau Elisabeth Reif im Mai 1945 und Frau Martha Raditz im Juni 1934<br />

[gemeint ist sicher Juni 1945], habe ich dieselben sofort bei mir aufgenommen und<br />

454 Krug, Wiener Apotheken.<br />

455 Ebd.<br />

456 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

457 Wiener Pharmazeutische Wochenschrift, Nr. 8 (1939), 112<br />

458 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

459 Wiener Pharmazeutische Wochenschrift, Nr. 50 (1938), 257.<br />

460 Ebd., Nr. 8 (1939), 112.<br />

113

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