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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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Wien 1., Franz Josefskai 47, durch einen Brand vollständig zerstört. <strong>Mag</strong>. Josef Ehrlich<br />

wurde nach dem Krieg von einem Volksgericht wegen missbräuchlicher Bereicherung<br />

beim Erwerb der Apotheke zu einem Jahr Haft verurteilt. Dieses Volksgerichtsurteil wurde<br />

später vom Obersten Gerichtshof aufgehoben und <strong>Mag</strong>. Ehrlich wieder zur<br />

Berufsausübung zugelassen. 319<br />

1949 beantragten <strong>Mag</strong>.ª Bronislawa Friedmann und <strong>Mag</strong>. Wilhelm Szapu die Rückstellung<br />

der Konzession sowie je ÖS 190.000,– für entgangene Erträgnisse aus der Apotheke<br />

„Zum Kronprinz Rudolf“. Diesem Rückstellungsbegehren schloss sich die Israelitische<br />

Kultusgemeinde Wien an und forderte ihrerseits ÖS 352.760,– als Entschädigung. 320 Da<br />

<strong>Mag</strong>.ª Friedmann vom Rechtsbüro der IKG Wien geraten wurde, zu Gunsten von<br />

<strong>Mag</strong>. Szapu auf die Konzession zu verzichten, um eine neuerliche Verleihung derselben<br />

an <strong>Mag</strong>. Ehrlich zu verhindern, 321 endete das Rückstellungsverfahren am 23. Juli 1952 mit<br />

einem Vergleich, in dem <strong>Mag</strong>. Wilhem Szapu die Konzession für die Apotheke „Zum<br />

Kronprinz Rudolf“ sowie alle noch vorhandenen Betriebsmittel zurückgestellt wurden und<br />

<strong>Mag</strong>. Josef Ehrlich eine Entschädigung von in Summe ÖS 5.000,– bezahlte. 322 Die 1945<br />

zerstörte Apotheke wurde in den folgenden Jahren in Wien 1., Werdertorgasse 5, neu<br />

aufgebaut und 1964 in „Werdertor-Apotheke“ umbenannt. 323<br />

Apotheke „Zum römischen Kaiser“, Wien 1., Wollzeile 13<br />

Konzessionär und Alleininhaber der Apotheke „Zum römischen Kaiser“ war seit 1914<br />

<strong>Mag</strong>. Ignaz Zilz. 324 Die Apotheke erwirtschaftete 1937 einen Jahresumsatz von<br />

RM 129.000,– und war schuldenfrei. 325 Am 8. Juni 1938 setzte sich der Kommissarische<br />

Verwalter der jüdischen Apotheken in der Ostmark, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner, selbst als<br />

verantwortlicher Leiter der Apotheke ein, um die ‚Arisierung‘ derselben voranzutreiben.<br />

Indem er am 10. Juni 1938 <strong>Mag</strong>.ª Milica Manzoni als verantwortliche Leiterin einzusetzen<br />

versuchte, unternahm <strong>Mag</strong>. Zilz einen letzten Versuch, der drohenden ‚Arisierung‘ seiner<br />

Apotheke durch <strong>Mag</strong>. Renner zuvorzukommen beziehungsweise eine bessere Ver-<br />

319 Vgl. Duizend Jensen, Jüdische Gemeinden, 228.<br />

320 Vgl. Ebd.<br />

321 Vgl. Ebd.<br />

322 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 1, 249, Vergleich vom 23.07.1952.<br />

323 Krug, Wiener Apotheken.<br />

324 Ebd.<br />

325 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

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