01.11.2013 Aufrufe

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AssistentInnen angespornt werden, ihre <strong>Arbeit</strong>geberInnen zum Beitritt zur Gehaltskasse<br />

zu bewegen. Weiters wurde darüber nachgedacht, den Missbrauch der Gehaltskasse<br />

durch ApothekenbesitzerInnen zu unterbinden. Viele ApothekenbesitzerInnen hatten sich<br />

angewöhnt, bei Anstellung von älteren AssistentInnen der Gehaltskasse beizutreten und<br />

bei Änderung des Teams auf junge AssistentInnen wiederum auszutreten. Dies sollte<br />

durch eine erhöhte Wiedereintrittsgebühr verhindert werden. Es gab aber auch Überlegungen,<br />

jenen Mitgliedern, die mehr als fünf Jahre hindurch Mitglieder der Gehaltskasse<br />

waren, eine Ermäßigung der Quote zu gewähren, um sie so für ihre Treue zu belohnen. 33<br />

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 28. Juli 1914 wurden diese Reformpläne<br />

jedoch kaum noch verfolgt.<br />

1.3. Die Pharmazeutische Gehaltskasse im Ersten Weltkrieg 1914–1918<br />

Auswirkungen des Ersten Weltkrieges waren für die Pharmazeutische Gehaltskasse<br />

schon im September 1914 zu spüren. Das Einrücken einer großen Anzahl von jungen<br />

Assistenten und ihr damit verbundener Ausstieg aus der Gehaltskasse bewirkte eine<br />

große Verschiebung in den Ein- und Ausgaben. Da nun verhältnismäßig mehr ältere<br />

AssistentInnen über die Gehaltskasse mit höheren Gehältern besoldet wurden und die<br />

ApothekenbesitzerInnen weiterhin für jeden Assistenten, jede Assistentin, egal welchen<br />

Alters, eine festgelegte Quote einzahlten, bedeutete dies bei absolut verringerten<br />

Einnahmen relativ erhöhte Ausgaben. Wie schnell den Vorstandsmitgliedern diese<br />

finanzielle Misslage bewusst wurde, zeigt bereits die Vorstandssitzung vom 30. September<br />

1914, in der Gegenmaßnahmen wie zum Beispiel Lohnkürzung bei hohen Gehältern diskutiert<br />

wurden. 34 Schon im Februar 1915 präsentierte der Büroleiter der Gehaltskasse<br />

Gustav Haagen einen <strong>Arbeit</strong>sbericht, der aufgrund des hohen allmonatlichen Gebarungsminus<br />

nur folgende mögliche Gegenmaßnahmen nannte: Die Suspendierung der Auszahlungen<br />

bis nach dem Krieg, die Kürzung der Gehälter von Dienstälteren oder die Beibehaltung<br />

des Zustandes und Weiterarbeiten bis zum Aufbrauchen sämtlicher Reserven.<br />

Nach längerer Diskussion beschlossen die Vorstandsmitglieder, die Gehaltskasse nicht zu<br />

suspendieren, aber sie konnten sich nicht auf eine weitere Vorgehensweise einigen und<br />

entschlossen sich, die Meinungen in den verschiedenen Gremien, Standesvertretungen<br />

33 AdPhGK, Protokolle der Vorstandssitzungen der PhGK 1908–1918, Generalversammlung vom 29.04.1914.<br />

34 Ebd., Sitzung vom 30.09.1914.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!