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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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Muttergottes-Apotheke, Wien 5., Schönbrunnerstraße 50<br />

BesitzerInnen der Muttergottes-Apotheke waren seit 1931 zu gleichen Teilen Karoline<br />

Fuchs und ihr Sohn Heinrich Ferdinand Fuchs. Karoline Fuchs führte seit dem Tod ihres<br />

Mannes <strong>Mag</strong>. Siegmund Ferdinand Fuchs im Jahr 1929 die Apotheke als<br />

Witwenfortbetrieb, verantwortliche Leiterin war Anfang 1938 <strong>Mag</strong>.ª Klara Schönfeld. 692 Der<br />

Betrieb erwirtschaftete 1937 einen Jahresumsatz von RM 56.305,21 693 und war mit<br />

ungefähr RM 30.000,– verschuldet. 694 Am 20. Juli 1938 wurde von <strong>Mag</strong>. Edwin Renner der<br />

spätere ‚Ariseur‘ <strong>Mag</strong>. Wenzel Bernhard als verantwortlicher Leiter für die Muttergottes-<br />

Apotheke eingesetzt. 695 Mit Gedächtnisprotokoll vom 1. August 1938 und der Genehmigung<br />

der Besitzübertragung durch die Vermögensverkehrsstelle vom 5. November<br />

1938 wurde die Apotheke sodann von <strong>Mag</strong>. Bernhard ‚arisiert‘. 696 Der von der Vermögensverkehrsstelle<br />

bestimmte Übernahmepreis betrug dabei RM 39.413,65, als ‚Arisierungsauflage‘<br />

zu Gunsten der Vermögensverkehrsstelle wurden RM 9.764,65 festgesetzt. Der<br />

Rest des Kaufpreises wurde zur Abdeckung der Betriebsverbindlichkeiten benutzt.<br />

Karoline und Heinrich Ferdinand Fuchs erhielten nichts aus dem Zwangsverkauf ihrer<br />

Apotheke. 697 Die Konzession für die Muttergottes-Apotheke erhielt <strong>Mag</strong>. Wenzel Bernhard<br />

am 26. September 1938. 698<br />

Heinrich Ferdinand Fuchs konnte sich 1939 nach Italien in Sicherheit bringen, von wo er<br />

später in die USA emigrierte 699 und sich in Los Angeles niederließ. 700 Auch seiner Mutter<br />

Karoline Fuchs gelang die Flucht nach Los Angeles. 701<br />

Im Frühjahr 1945 wurde die Muttergottes-Apotheke durch Bomben beschädigt und das<br />

Warenlager geplündert. 702 Da <strong>Mag</strong>. Bernhard wegen seiner Zugehörigkeit zur NSDAP mit<br />

Berufsverbot belegt war, 703 wurde am 4. April 1946 <strong>Mag</strong>.ª Eva Gerhard zur verantworlichen<br />

692 Ebd.<br />

693 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

694 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 5, 259, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>. Wenzel Bernhard vom 14.11.1946.<br />

695 Krug, Wiener Apotheken.; Wiener Pharmazeutische Wochenschrift, Nr. 33 (1938), 24.<br />

696 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 5, 259, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>. Wenzel Bernhard vom 14.11.1946.<br />

697 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

698 Krug, Wiener Apotheken.<br />

699 Leimkugel, Wege jüdischer Apotheker, 220.<br />

700 WStLA, M 812/1, Handelsregister Wien 1949.<br />

701 Ebd.<br />

702 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 5, 259, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>. Wenzel Bernhard vom 14.11.1946.<br />

703 WStLA, M.Abt. 212, Kartei K 2/4, verstorbene <strong>Mag</strong>ister bis Geburtsjahr 1900.<br />

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