Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf
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Apotheke samt dem Anrecht auf die Konzession gegen die Zahlung von ÖS 15.000,–<br />
zurückgestellt. 626<br />
5.1.5. Wien, Margareten<br />
Apotheke „Zum heiligen Georg“, Wien 5., Wimmergasse 33 627<br />
Die Apotheke „Zum Heiligen Georg“ war seit 1929 im Besitz einer offenen Handelsgesellschaft<br />
und wurde als Witwenfortbetrieb geführt. GesellschafterInnen waren 1938<br />
Hedwig Friedjung – sie war auch im Besitz der Konzession – und ihre Söhne Hans<br />
Friedjung und Dr. Georg Friedjung. Die Apotheke wurde Anfang 1938 von <strong>Mag</strong>.ª Klara Eibl<br />
geleitet. 628 Der Betrieb erwirtschaftete 1937 einen Jahresumsatz von RM 95.032,– und<br />
war mit RM 8.438,57 verschuldet. 629 Am 19. Juli 1938 wurde der spätere ‚Ariseur‘ Dr. Ernst<br />
Krug als verantwortlicher Leiter für die Apotheke „Zum heiligen Georg“ eingesetzt. 630<br />
Mittels Kaufvertrag vom 22. Juli 1938 wurde die Apotheke endgültig ‚arisiert‘, 631 die<br />
Konzession zum Betrieb der Apotheke erhielt Dr. Ernst Krug am 14. Oktober 1938. 632 In<br />
der Genehmigung des erwähnten Kaufvertrages schrieb die Vermögensverkehrsstelle am<br />
18. November 1938 einen Übernahmewert von RM 66.522,40 vor, von dem RM 39.913,44<br />
als ‚Arisierungsauflage‘ zu Gunsten der Vermögensverkehrsstelle vom Käufer abzuführen<br />
waren. Den VerkäuferInnen wurden RM 20.533,60 zugesprochen. Davon waren noch die<br />
Verpflichtungen des Betriebes abzudecken, der Rest war auf ein Sperrkonto zu<br />
deponieren. 633 Protokolliert im Wiener Handelsregister wurde diese Besitzübertragung<br />
noch im Dezember 1938. 634<br />
Hedwig Friedjung wurde am 28. Oktober 1941 von Wien nach Litzmannstadt deportiert. 635<br />
Sie hat die Shoa nicht überlebt. 636 Hans Friedjung, der sich zur Zeit der national-<br />
626 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 4, 424, Erkenntnis vom 26.07.1950 sowie Beschluss vom 31.10.1950; WStLA,<br />
2.3.3. A47, HRA-Registerakten der aufgelassenen Firmen 1939–1993, HRA 4570, Vergleich vom 26.04.1951.<br />
627 Heute: Siebenbrunnen-Apotheke, Wien 5., Siebenbrunnengasse 32.<br />
628 Krug, Wiener Apotheken.<br />
629 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />
630 Krug, Wiener Apotheken.<br />
631 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 5, 528, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>. Ludwig Roniger vom 09.11.1946.<br />
632 Krug, Wiener Apotheken.<br />
633 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 5, 528, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>. Ludwig Roniger vom 09.11.1946.<br />
634 Wiener Pharmazeutische Wochenschrift, Nr. 52 (1938), 283.<br />
635 DÖW, Die österreichischen Opfer des Holocaust, CD-Rom Datenbank, Wien 2001.<br />
636 Yad Vashem, http://www.yadvashem.org (Oktober 2007).<br />
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