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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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1937. 1253 Die Apotheke wies 1937 einen Jahresumsatz von RM 37.545,– auf und war mit<br />

etwa RM 12.000,– verschuldet. 1254 Im Juli 1938 wurde, wahrscheinlich um die Besitzer<br />

unter Druck zu setzen, <strong>Mag</strong>. Hans Selzer verhaftet und im Konzentrationslager Dachau<br />

interniert. 1255 Am 24. August 1938 wurde sodann <strong>Mag</strong>. Karl Hiess – er war schon vor 1938<br />

Mitglied der NSDAP und somit ein so genannter ‚Illegaler‘ 1256 – als verantwortlicher Leiter<br />

für die Apotheke „Zum Erzengel Michael“ eingesetzt 1257 und ‚arisierte‘ diese mit Hilfe der<br />

Vermögensverkehrsstelle am 18. September 1938. 1258 Die Vermögensverkehrsstelle setzte<br />

dabei einen Kaufpreis von RM 26.281,50 sowie in Anbetracht der Betriebsverbindlichkeiten<br />

eine ‚Arisierungsauflage‘ von RM 10.626,36 fest. 1259 <strong>Mag</strong>. Hermann<br />

Selzer und <strong>Mag</strong>. Hans Selzer erhielten zusammen RM 5.000,– aus dem Zwangsverkauf<br />

ihrer Apotheke. 1260 Die Konzession für die Apotheke „Zum Erzengel Michael“ erhielt<br />

<strong>Mag</strong>. Karl Hiess am 10. August 1939. 1261<br />

<strong>Mag</strong>. Hans Selzer wurde nach der ‚Arisierung‘ seiner Apotheke wieder aus der KZ-Haft<br />

entlassen und konnte sich 1939 in Sicherheit bringen. 1262 Er emigrierte in die USA, wo er<br />

sich in New York niederließ. 1263 Sein Vater, <strong>Mag</strong>. Hermann Selzer, blieb in Wien und wurde<br />

Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Er wurde am 21. Juni 1942 von Wien nach<br />

Theresienstadt deportiert, von dort am 19. September 1942 in das Vernichtungslager<br />

Treblinca gebracht und ermordet. 1264<br />

Am 16. April 1946 wurde die Apotheke „Zum Erzengel Michael“ unter öffentliche<br />

Verwaltung gestellt und in Folge von <strong>Mag</strong>.ª Stefanie Hackenberg geleitet. 1265 1948<br />

beantragte <strong>Mag</strong>. Hans Selzer von New York aus die Rückstellung seiner ihm 1938<br />

entzogenen Apotheke. Das daraufhin geführte Rückstellungsverfahren endete am 24.<br />

Februar 1950 mit einem Vergleich, in dem <strong>Mag</strong>. Selzer gegen eine Ausgleichszahlung von<br />

1253 Krug, Wiener Apotheken.<br />

1254 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939;<br />

WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 19, 191, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>.ª Stefanie Hackenberg vom 08.11.1946.<br />

1255 Leimkugel, Wege jüdischer Apotheker, 223.<br />

1256 ÖStA, AdR 03, BMfsV, Sektion V (Volksgesundheit) 1946, Kt. 7, V-31.599-18/46, Wiener Apotheker-<br />

Hauptgremium an das BMfsV vom 25.04.1946.<br />

1257 Krug, Wiener Apotheken.<br />

1258 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 19, 191, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>.ª Stefanie Hackenberg vom 08.11.1946.<br />

1259 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

1260 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 19, 191, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>.ª Stefanie Hackenberg vom 08.11.1946.<br />

1261 Krug, Wiener Apotheken.<br />

1262 Leimkugel, Wege jüdischer Apotheker, 223.<br />

1263 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 19, 191, Vergleich vom 24.02.1950.<br />

1264 Yad Vashem, http://www.yadvashem.org (März 2008).<br />

1265 Krug, Wiener Apotheken.<br />

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