01.11.2013 Aufrufe

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

jeweiligen ApothekenbesitzerInnen selbst verhandelt und ausbezahlt werden. Weiters<br />

schlug er vor, auch die AssistentInnen zu Mitgliedern zu machen und diesen einen<br />

Mitgliedsbeitrag von sechs Kronen pro Monat zu verrechnen. Dieser Vorschlag wurde<br />

schon früher von <strong>Mag</strong>. Longinovits gemacht, doch <strong>Mag</strong>. Adolf Fizia und Dr. Franz Stohr<br />

sprachen sich erneut vehement dagegen aus. Die Aufnahme von AssistentInnen als<br />

Mitglieder hätte eine Verschiebung des Verhältnisses zwischen DienstgeberInnen und<br />

DienstnehmerInnen bedeutet. 31 Weiters wies Apothekenbesitzer <strong>Mag</strong>. Adolf Fizia als<br />

Vorstandsmitglied daraufhin, dass trotz des schlechten Ergebnisses der Reservefonds auf<br />

keinen Fall angegriffen werden dürfte, da sonst die Gehaltskasse in fünf bis sechs<br />

Monaten ihre Tätigkeit einstellen müsste. <strong>Mag</strong>. Longinovits machte den ApothekenbesitzerInnen<br />

aber auch klar, dass im Falle eines Scheiterns der Gehaltskasse die<br />

Assistentenschaft alles daran setzen würde die Dispensationsgebühr rückgängig zu<br />

machen und eine obligatorische Gehaltskasse anstreben würde. Diese Rute im Fenster<br />

veranlasste die ApothekenbesitzerInnen, engagierter für den Erhalt der Gehaltskasse<br />

einzutreten. Den StandeskollegInnen wurde in einer Aussendung klargemacht, dass die<br />

Gehaltskasse bei einer eventuellen Auflösung des Vereins für obligat erklärt werden<br />

würde. Die Quoten wurden schließlich um zwei Prozent erhöht, und nach Verhandlungen<br />

verzichtete die Assistentenschaft im Gegenzug auf einen Mehrbezug bei einem Postenwechsel.<br />

Durch diese Maßnahmen gelang es, die Gehaltskasse zu retten, und schon im<br />

Juli 1912 konnte die Gehaltskasse wieder positiv bilanzieren. 32<br />

Im Jahre 1913 und im Frühjahr 1914 wurde im Vorstand und im Aufsichtsrat der Pharmazeutischen<br />

Gehaltskasse über eine Reform der Statuten verhandelt. Es wurden Pläne<br />

ausgearbeitet, für ApothekerInnen aus den Kronländern den Beitritt zur Gehaltskasse,<br />

welcher weiterhin schleppend verlief, attraktiver zu gestalten. Präsident Stohr schlug zum<br />

Beispiel bei der Generalversammlung im April 1914 vor, die Gehälter in den Klassen I bis<br />

V ohne eine Quotenänderung zu erhöhen, allerdings nur in jenen Kronländern, in denen<br />

mindestens siebzig Prozent der konditionierenden PharmazeutInnen durch die Gehaltskasse<br />

besoldet werden. In weiterer Folge sollte in jenen Kronländern, in denen neunzig<br />

Prozent der PharmazeutInnen durch die Gehaltskasse vertreten werden, das so genannte<br />

„D-Schema“ angenommen werden. Dieses von den AssistentInnen verlangte Schema sah<br />

eine Erhöhung der Gehaltsstufen I bis VII vor. Mit dieser Anregung sollten vor allem die<br />

31 Ebd., Sitzung vom 21.02.1911, Sitzung vom 07.07.1911.<br />

32 Vgl. Dittrich, Pharmazeutische Gehaltskasse, 20; Rauch, 50 Jahre, 626; AdPhGK, Protokolle der Vorstandssitzungen<br />

der PhGK 1908–1918, Sitzung vom 19.07.1912.<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!