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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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zur Verfügung gestellt werden. 1576 Während sich die Not an Medikamenten in<br />

Ostösterreich, vor allem in Wien, trotz aller Bemühungen gegen Ende 1945 immer mehr<br />

zuspitzte, war die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten in Westösterreich viel<br />

besser. Bei manchen in Wien dringend benötigten Medikamenten herrschte dort sogar ein<br />

Überschuss. Trotz sämtlicher Bemühungen der österreichischen Regierung und des<br />

Staatsamtes für soziale Verwaltung verboten allerdings die westlichen Besatzungsmächte<br />

1945 Arzneimittellieferungen in die russische Besatzungszone. 1577 Auch der Zukauf von<br />

Medikamenten aus dem Ausland war nicht nur aufgrund der großen Transportprobleme,<br />

sondern auch wegen des noch nicht festgesetzten Wechselkurses des Schillings zu<br />

anderen Währungen fast unmöglich. 1578 Die schlechte Versorgung der Apotheken mit<br />

Strom und Gas sowie der große Mangel an Heizmaterialien im Winter 1945/1946 führten<br />

dazu, dass nur mit großen Problemen die Aufrechterhaltung der Apothekenbetriebe<br />

gewährleistet werden konnte. Teilweise waren die Apotheken nur stundenweise geöffnet,<br />

erst ab April 1946 konnten wieder geregelte Öffnungszeiten – welche zum Beispiel in Wien<br />

mit 8–12 Uhr und 14–18 Uhr festgesetzt wurden – gewährleistet werden. 1579 Trotz<br />

zahlreicher Gegenmaßnahmen blieb die Medikamentenversorgung in Ostösterreich bis<br />

Sommer 1946 kritisch. Erst durch die ab Juli 1946 beginnenden Medikamentenlieferungen<br />

der United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA), einer 1943 von den<br />

Alliierten gegründeten und 1945 von der UNO übernommenen Organisation, entspannte<br />

sich die Situation auch in Ostösterreich, sodass die grundlegende Versorgung der<br />

österreichischen Bevölkerung mit Arzneien und Heilmitteln abgesichert werden konnte. 1580<br />

1946, als sich die wirtschaftliche und soziale Situation in Österreich langsam zu<br />

normalisieren begann, arbeitete der Provisorische Ausschuß verstärkt am Wiederaufbau<br />

der Standeseinrichtungen. Schon im Februar 1946 stellten die jeweiligen VertreterInnen<br />

der <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen und <strong>Arbeit</strong>geberInnen im Provisorischen Ausschuß Anträge an das<br />

Bundesministerium für Inneres zur Wiedererrichtung der Standesvertretungsverbände.<br />

Dem Antrag der <strong>Arbeit</strong>geberInnen wurde rasch stattgegeben, und so konnte der<br />

Österreichische Apothekerverein mit Erlass des Bundesministeriums für Inneres vom<br />

10. April 1946, Z. 73.584-4/46, reaktiviert werden. Zum provisorischen Vorstand wurden<br />

1576 Vgl. Nowotny, „Der Phönix aus der Asche“, 366ff.<br />

1577 Mitteilungen des Provisorischen Ausschusses Österreichischer Apotheker, Nr. 2 (1946), 3f.<br />

1578 Ebd., Nr. 1 (1946), 4.<br />

1579 Ebd., Nr. 3 (1946), 4.<br />

1580 Vgl. Otto Nowotny, Die österreichische Pharmazie im Jahre 1945, in: ÖAZ, Nr. 43 (1985), 836.<br />

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