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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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Die Besitzübertragung der Babenberger-Apotheke im Jahre 1938 – wiewohl nur in Bezug<br />

auf <strong>Mag</strong>. Josef Rieber eine ‚Arisierung‘ – beschäftigte dennoch nach 1945 die<br />

Rückstellungskommission Wien V. Da <strong>Mag</strong>. Josef Rieber Jude war und keine ErbInnen<br />

hinterließ, nahm die Sammelstelle B seine Rechte auf Rückstellung war und brachte am<br />

14. November 1960 gegen <strong>Mag</strong>. Theodor Watzlawick einen Antrag auf Rückstellung der<br />

Babenberger-Apotheke ein. 738 Das daraufhin geführte Rückstellungsverfahren endete am<br />

28. Juni 1961 zum einen mit der Feststellung, dass <strong>Mag</strong>. Theodor Watzlawick beim<br />

Erwerb der Babenberger-Apotheke die Regeln des redlichen Verkehrs eingehalten hatte<br />

und somit die Sammelstelle B den Antrag auf die Rückstellung der Apotheke und die<br />

Verrechnung der Erträgnisse seit dem Zeitpunkt der Erwerbung zurückziehe, zum anderen<br />

mit einem Vergleich, der gegen die Zahlung von ÖS 50.000,– an die Sammelstelle B alle<br />

gegenseitigen Forderungen für bereinigt erklärte. 739<br />

5.1.8. Wien, Josefstadt<br />

Kaiser Josef-Apotheke, Wien 8., Alserstraße 51<br />

BesitzerInnen der Kaiser Josef-Apotheke waren Anfang 1938 zu gleichen Teilen<br />

<strong>Mag</strong>. Stefan Bressler und seine Frau Marie Bressler, 740 Konzessionär der Apotheke war<br />

seit 1932 <strong>Mag</strong>. Stefan Bressler. 741 Die Apotheke erwirtschaftete 1937 einen Umsatz von<br />

RM 47.276,–, 742 war allerdings mit RM 107.920,–, davon eine Forderung der Pharmakred<br />

in Höhe von RM 71.310,–, belastet. 743 Schon am 24. März 1938 wurde die Konzession der<br />

Apotheke an Dr. Franz Vitez übertragen 744 und am 15. Juni 1938 wurden <strong>Mag</strong>. Stefan und<br />

Marie Bressler vom Kommissarischen Verwalter <strong>Mag</strong>. Edwin Renner mittels Androhung<br />

von Gestapo- und SA-Einsatz genötigt, ihre Apotheke an Dr. Franz Vitez zu verkaufen. 745<br />

Im für ‚Arisierungen‘ von Apotheken üblichen Genehmigungsverfahren setzte die<br />

Vermögensverkehrsstelle den Kaufpreis mit RM 33.088,– fest und bestimmte, dass sowohl<br />

der Anteil der VerkäuferInnen in Höhe von RM 13.235.- als auch die ‚Arisierungsauflage‘<br />

738 WStLA, LGZ, A 29, Rk 246/60, Sammelstelle B an die Rückstellungskommission vom 14.11.1960.<br />

739 Ebd., Protokoll der öffentlichen mündlichen Verhandlung vom 28.06.1961.<br />

740 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

741 AdPhGK, Betriebsakt 08052, <strong>Mag</strong>. Stefan Bressler an die Pharmazeutische Gehaltskasse für Österreich vom<br />

25.05.1932.<br />

742 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

743 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 8, 72, Beilage zur Anmeldung durch Dr. Franz Leiter vom 17.10.1946.<br />

744 Krug, Wiener Apotheken.<br />

745 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 8, 21, Anmeldung durch Dr. Propper vom 30.10.1946.<br />

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