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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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esitzerInnen wieder eingestellt werden. Die Frage der Gehaltseinstufung wurde gestaffelt<br />

nach dem jeweiligen Einrückungsjahr geregelt. Der Vorstand musste aber auch auf die<br />

neuerliche Verschiebung der Mitarbeiterstruktur reagieren und arbeitete ein neues<br />

Schema für Gehälter und die von den ApothekenbesitzerInnen einzuzahlenden Quoten<br />

aus. Diese neuen Tarife sollten ursprünglich zwar ab November 1918 gelten, doch die<br />

Gehaltskasse sah sich erst ab Jänner 1919 im Stande, diese zu administrieren. Für die<br />

Monate November und Dezember 1918 sollten BesitzerInnen und MitarbeiterInnen privat<br />

eine Regelung finden. 47<br />

Zusätzlich zum Wegfall der Mitglieder aus den ehemaligen Kronländern war die Gehaltskasse<br />

Anfang 1919 mit zahlreichen Austritten deutsch-österreichischer ApothekerInnen<br />

konfrontiert. Die Gründe für diese Absetzbewegung sind zahlreich. Die wichtigsten waren<br />

die von vielen BesitzerInnen aufgrund der wirtschaftlichen Notsituation als zu hoch empfundenen<br />

Ortstaxen, die neuerliche Verschiebung der Dienstaltersstruktur bei den<br />

AssistentInnen und die unsichere Zukunft der Pharmazeutischen Gehaltskasse selbst. Ein<br />

weiteres Problem stellten die noch nicht gesicherten Staatsgrenzen dar: Wie sollte zum<br />

Beispiel mit ApothekenbesitzerInnen verfahren werden, die aus Grenzgebieten, wie zum<br />

Beispiel Brünn, um Aufnahme in die Gehaltskasse ansuchten? Der Vorstand entschied,<br />

jene ApothekerInnen, die innerhalb dieser ungesicherten Grenzen lagen, wie Deutsch-<br />

Österreichische StaatsbürgerInnen zu behandeln. 48<br />

Aufgrund dieser Komplikationen schlitterte die Pharmazeutische Gehaltskasse Ende 1918<br />

wiederum in Zahlungsschwierigkeiten. Der Staatsrat reagierte schnell: Schon Ende Jänner<br />

1919 wurde ein Darlehen von 20.000 Kronen gewährt. Dass die Summe geringer ausfiel<br />

als beantragt, wurde mit der Verkleinerung der Gehaltskasse durch die territorialen<br />

Veränderungen begründet. Obwohl die Bankschulden bisher durch die Kriegsanleihen<br />

gedeckt waren, reichten die Mittel der Gehaltskasse mit diesem Darlehen nur bis Ende<br />

Februar 1919. Durch das Engagement des interimistischen Büroleiters Franz Weber, das<br />

Sinken der Austritte sowie aufgrund von Auszahlungen, die trotz nicht vorhandener<br />

Deckung getätigt wurden, konnte die Zahlungsfähigkeit der Gehaltskasse bis Ende März<br />

1919 gesichert werden. Gleichzeitig wurde beschlossen, das Staatsamt für Volksgesundheit,<br />

um ein weiteres zinsenfreies Darlehen in der Höhe von 40.000 Kronen zu<br />

47 Ebd., Sitzung vom 10.12.1918, Sitzung vom 14.12.1918.<br />

48 AdPhGK, Protokolle der Vorstandssitzungen der PhGK 1919, Sitzung vom 23.01.1919.<br />

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