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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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sozialismus – zum Präsidenten der Österreichischen Apothekerkammer gewählt und blieb<br />

in dieser Funktion bis November 1964. 1587<br />

7.3. Die Pharmazeutische Gehaltskasse nach 1945<br />

Während der Provisorische Ausschuß Österreichischer Apotheker daran ging, die von den<br />

NationalsozialistInnen aufgelösten Standesinstitute wieder aufzubauen, konnte die<br />

Pharmazeutische Gehaltskasse ihre Tätigkeit weiterführen. <strong>Mag</strong>. Franz Dittrich, der die<br />

Pharmazeutische Gehaltskasse von 1938 bis 1945 geleitet hatte, wurde nicht nur aufgrund<br />

seiner Tätigkeit als SA-Obertruppführer, sondern auch aufgrund seiner Rolle als ‚Ariseur‘<br />

einer jüdischen Apotheke 1588 politisch untragbar. Das Staatsamt für soziale Verwaltung<br />

bestimmte daher Anfang Mai 1945 <strong>Mag</strong>. Josef Wotypka zum provisorischen Leiter der<br />

Pharmazeutischen Gehaltskasse. 1589 Die Voraussetzung für die Weiterarbeit der Pharmazeutischen<br />

Gehaltskasse war, dass deren Vermögen in Österreich geblieben war und<br />

<strong>Mag</strong>. Wotypka im Mai 1945 vier bis fünf Millionen Schilling übergeben werden konnten.<br />

Weitere Gründe für die recht problemlose Fortführung der Gehaltskasse waren, dass die<br />

Büroräume der Pharmazeutischen Gehaltskasse in der Laimgrubengasse 27 in Wien-<br />

Margareten durch Kriegshandlungen kaum beschädigt worden waren und auch das<br />

Gehaltskassengesetz von 1919 in der Wiederverlautbarung von 1928 immer noch in Kraft<br />

war. 1590 Zunächst versuchte die Gehaltskasse, ihre aufgrund des Krieges eingeschränkte<br />

Tätigkeit wieder in gewohntem Umfang zu entfalten und die Schwierigkeiten der<br />

unmittelbaren Nachkriegszeit zu überwinden. Aufgrund des allgemeinen Notzustandes in<br />

Österreich konnten die Gehälter nicht per Post oder über Bankinstitute überwiesen<br />

werden. Sie mussten vorerst persönlich bei der Gehaltskasse abgeholt werden. Dies war<br />

vor allem für die nicht in Wien wohnenden PharmazeutInnen ein schwerwiegendes<br />

Problem. Erst im Oktober 1945 konnten die Gehälter wieder fristgerecht an die<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmerInnen übermittelt beziehungsweise überwiesen werden. Außerdem wurden<br />

die Gehälter bis November 1945 immer noch in Reichsmark ausbezahlt, erst nach der im<br />

Dezember 1945 erfolgten Währungsreform wurde die Umstellung auf den Österreichischen<br />

Schilling vollzogen. Das Erholungsheim der Pharmazeutischen Gehaltskasse<br />

1587 Vgl. Otto Nowotny, Ein Jahrhundert, 843.<br />

1588 Vgl. Kapitel 5.1.17. Wien, Währing, Apotheke „Zum heiligen Leopold“.<br />

1589 Mitteilungen des Provisorischen Ausschusses der Apotheker Österreichs, Nr. 5 (1946), 2.<br />

1590 Vgl. Robert Klotz, Referat: Die zweite Apothekertagung im freien Österreich, in: ÖAZ, Nr. 17/18 (1947), 77;<br />

Redaktion (ÖAZ), Die Wiedererrichtung, 74.<br />

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