Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf
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und zuerst von <strong>Mag</strong>. Fritz Gruber und ab 21. Jänner 1947 bis zur Aufhebung der<br />
öffentlichen Verwaltung am 10. Jänner 1951 von <strong>Mag</strong>.ª Dr. Juliane Trauner geleitet. 481<br />
<strong>Mag</strong>. Karl Juffmann wurde im Oktober 1946 vom Volksgericht Wien wegen Denunziation<br />
und missbräuchlicher Bereicherung während der NS-Zeit zu zweieinhalb Jahren<br />
verschärften Kerkers, Ersatz der Kosten des Strafverfahrens und Vermögensverfall zu<br />
Gunsten der Republik Österreich verurteilt. 482<br />
1947 beantragte <strong>Mag</strong>. August Silberstein die Rückstellung der Erzherzog Karl-Apotheke.<br />
Das daraufhin geführte Rückstellungsverfahren endete am 18. November 1950 mit einem<br />
Vergleich, in dem ihm gegen die Bezahlung einer Gegenforderung der ‚Ariseure‘ in Höhe<br />
von ÖS 40.000,– die Apotheke samt Konzession zurückgestellt wurde. 483 1951 verkaufte<br />
<strong>Mag</strong>. August Silberstein die Apotheke an die am 29. September 1951 gegründete offene<br />
Handelsgesellschaft „Erzherzog Karl-Apotheke, Perner & Co“. 484 <strong>Mag</strong>. Silberstein kehrte<br />
nicht nach Österreich zurück und verstarb Anfang der 1970er-Jahre in Sao Paulo. 485<br />
Franzensbrücken-Apotheke, Wien 2., Franzensbrückenstraße 17<br />
Besitzerin und Konzessionärin der Franzensbrücken-Apotheke war seit 1933 Dr. Minna<br />
Huppert. 486 1937 erwirtschaftete der Betrieb einen Umsatz von RM 46.123,96 und war<br />
schuldenfrei. 487 Mit Kaufvertrag vom 18. Juli 1938 ‚arisierte’ Dr. Wilhelm Koch die<br />
Apotheke. 488 Er wurde am 25. August 1938 zum verantwortlichen Leiter bestellt. 489 Als<br />
Kaufpreis wurde von der Vermögensverkehrsstelle der Betrag von RM 32.286,80 festgelegt.<br />
Davon erhielt die Vermögensverkehrsstelle RM 19.372,10 als ‚Arisierungsauflage‘,<br />
der Rest von RM 12.914,70 wurde für Dr. Minna Huppert auf ein Sperrkonto hinterlegt. 490<br />
Die Konzession für die Franzensbrücken-Apotheke erhielt Dr. Koch am 12. Oktober<br />
1938, 491 die endgültige Genehmigung für den Vermögenstransfer wurde am 21. November<br />
1938 von der Vermögensverkehrsstelle erteilt. 492 Im Jänner 1939 wurden die veränderten<br />
481 Krug, Wiener Apotheken.<br />
482 Ebd.<br />
483 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 2, 1834, Vergleich vom 18.11.1950.<br />
484 Handelsgericht Wien, protokollierte Firmen, HRA 9290.<br />
485 Leimkugel, Wege jüdischer Apotheker, 224.<br />
486 Krug, Wiener Apotheken.<br />
487 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />
488 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 2, 1893, Teilerkenntnis vom 21.04.1951.<br />
489 Krug, Wiener Apotheken.<br />
490 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />
491 Krug, Wiener Apotheken.<br />
492 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 2, 1893, Anmeldung durch Dr. Wilhelm Koch vom 01.02.1952.<br />
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