Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf
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wurde mit Teilerkenntnis der Rückstellungskommission Wien V am 5. Oktober 1960<br />
vorerst dahingehend entschieden, dass der Sammelstelle A gegen die Zahlung von<br />
ÖS 14.492,– die Raimund-Apotheke samt Mietrechten und Konzession zurückgestellt<br />
wurde. 1424 Eine von <strong>Mag</strong>.ª Schaller-Held am 19. Oktober desselben Jahres bei der<br />
Rückstellungsoberkommission eingebrachte Beschwerde gegen das ergangene Teilerkenntnis<br />
wurde von der Rückstellungsoberkommission am 29. November 1960<br />
abgewiesen und die Rückstellungsverpflichtung bestätigt. 1425 Die Sammelstelle A verkaufte<br />
daraufhin die Raimund-Apotheke an den bisherigen Pächter <strong>Mag</strong>. Paul Viktor, der im<br />
September 1961 auch die Konzession für die Apotheke erhielt. 1426<br />
Apotheke „Zum heiligen Georg“, Himberg, Hauptplatz 9 1427<br />
Besitzer und Konzessionär der Apotheke „Zum heiligen Georg“ war seit 1911 <strong>Mag</strong>. Ludwig<br />
Dub. 1428 Die Apotheke wies 1937 einen Jahresumsatz von RM 28.319,78 auf und war<br />
schuldenfrei. 1429 Am 8. Juni 1938 wurde <strong>Mag</strong>. Karl Meixner – ‚ilegales‘ Mitglied der NSDAP<br />
seit 1932 und nach dem ‚Anschluß‘ Ortsgruppenpropagandaleiter von Donnerskirchen 1430<br />
– von <strong>Mag</strong>. Edwin Renner zum verantwortlichen Leiter der Apotheke bestellt. Die<br />
‚Arisierung‘ der Apotheke „Zum heiligen Georg“ durch <strong>Mag</strong>. Karl Meixner erfolgte sodann<br />
am 15. Juli 1938 mit vorläufiger Genehmigung der Vermögensverkehrsstelle. Die<br />
endgültige Genehmigung für die ‚Arisierung‘ erhielt <strong>Mag</strong>. Meixner am 11. November 1938,<br />
der Kaufpreis für die Apotheke wurde mit RM 19.823,85 festgesetzt und eine<br />
‚Arisierungsauflage‘ von RM 11.894,31 bestimmt. 1431 RM 7.929,54 sollten nach Abzug<br />
eventueller Verbindlichkeiten auf ein Sperrkonto zu Gunsten von <strong>Mag</strong>. Ludwig Dub erlegt<br />
werden. 1432 Welcher Methoden sich die ‚Ariseure‘ bedienten, um ihre jüdischen Opfer<br />
einzuschüchtern, illustriert eine Begebenheit, wie sie sich bei der ‚Arisierung‘ des Hauses<br />
von <strong>Mag</strong>. Dub, in dem die Apotheke „Zum heiligen Georg“ untergebracht war, zugetragen<br />
haben soll:<br />
1424 Ebd., Teilerkenntnis vom 05.10.1960<br />
1425 Ebd., Beschluss der Rückstellungsoberkommission vom 29.11.1960.<br />
1426 Ryslavy, Niederösterreich, 368.<br />
1427 Heute: St. Georgs-Apotheke.<br />
1428 WStLA, LGZ, A 29, Rk 245/60, Rückstellungsantrag vom 18.11.1960.<br />
1429 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />
1430 WStLA, LGZ, A 29, Rk 245/60, Sammelstelle A an die Rückstellungskommission Wien V vom 10.03.1961.<br />
1431 Ebd., Rückstellungsantrag vom 18.11.1960.<br />
1432 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />
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