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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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2.2. Der schwierige Start der gesetzlichen Gehaltskasse und die<br />

Sozialisierungsbestrebungen des Staatsamtes<br />

Die Absicht, die Geschäfte der Pharmazeutischen Gehaltskasse rasch aufzunehmen,<br />

konnte aus mehreren Gründen nicht realisiert werden. Erst am 1. Jänner 1921<br />

beziehungsweise mit der Veröffentlichung der Verordnungen zur Geschäftsführung und<br />

Gebarung der Gehaltskasse durch das Staatsamt für Volksgesundheit im Februar 1921<br />

nahm die Gehaltskasse ihre volle Tätigkeit auf. Da in der bisherigen Literatur und<br />

Forschung zur Geschichte der Gehaltskasse diese Zeit des Überganges so gut wie nicht<br />

behandelt wurde, 53 möchten wir im Folgenden ausführlich auf diese Probleme eingehen.<br />

Als Quellen für die folgende Darstellung dienten die Jubiläumsbroschüren von <strong>Mag</strong>. Franz<br />

Dittrich zum 20-jährigen und 50-jährigen Bestehen der Gehaltskasse.<br />

Am 20. August 1919, also noch bevor das Gehaltskassengesetz in Kraft trat, wurde die<br />

erste Vollzugsanweisung erlassen, die den Pharmazeutischen Standesrat für Deutsch-<br />

Österreich als Geschäftsstelle der Pharmazeutischen Gehaltskasse für Deutsch-<br />

Österreich bestimmte. Der Pharmazeutische Standesrat war aus den Standeskörperschaften<br />

der DienstgeberInnen und DienstnehmerInnen zusammengesetzt. Die<br />

Hoffnungen der jeweiligen StandesvertreterInnen, vor allem aber der angestellten PharmazeutInnen,<br />

auf eine schnelle Wiederaufnahme der Geschäfte der Kasse und auf zügige<br />

Verhandlungen zwischen <strong>Arbeit</strong>geberInnen und <strong>Arbeit</strong>nehmerInnen selbst sowie mit dem<br />

Staatsamt erfüllten sich, wie bereits erwähnt, dennoch nicht. Einer der Umstände, die zur<br />

langen Verzögerung führten, waren die Streitigkeiten um das Gehaltsschema zwischen<br />

den angestellten PharmazeutInnen und den ApothekenbesitzerInnen. Erst im September<br />

1920 konnten sich laut <strong>Mag</strong>. Franz Dittrich die beiden Gruppen einigen. 54<br />

Aber auch im Pharmazeutischen Reichsverband, der Standesvertretung der angestellten<br />

PharmazeutInnen, gab es zahlreiche Spannungen, welche durch die wirtschaftliche<br />

53 Dies mag daran liegen, dass für diese Zeit kaum Quellen zu finden sind, da zwischen August 1919 und Anfang 1921<br />

keine Protokolle des Vorstandes oder Aufsichtsrates vorhanden sind. Auch in den Dokumenten des Staatsamtes<br />

beziehungsweise des Ministeriums für soziale Verwaltung sind nur einzelne Schriftstücke zu finden. Vgl. Rauch, 50<br />

Jahre, 626; Otto Nowotny, Das österreichische Apothekerwesen zwischen 1918 und 1938. Von der Monarchie zur<br />

Republik, in: ÖAZ, Nr. 14 u. Nr. 16 (1995), 712; Dittrich, Pharmazeutische Gehaltskasse, 25ff; Franz Dittrich,<br />

Entwicklung und Aufgaben der Pharmazeutischen Gehaltskasse für Österreich. Festrede anlässlich des 50jährigen<br />

Bestandes der Pharmazeutischen Gehaltskasse für Österreich, ÖAZ-Sonderdruck, Wien 1958.<br />

54 Vgl. Dittrich, Pharmazeutische Gehaltskasse, 26.<br />

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