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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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kosten in Höhe von ÖS 10.000,– auf ihre Rückstellungsansprüche verzichtete. 873<br />

Löwen-Apotheke, Wien 10., Oberlaa, Hauptstraße 110 874<br />

Besitzer und Konzessionär der Löwen-Apotheke war seit ihrer Eröffnung 1914 <strong>Mag</strong>. Leo<br />

Hellmann. 875 Seit 1. August 1937 war die Apotheke – <strong>Mag</strong>. Leo Hellman war zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits 74 Jahre alt – an <strong>Mag</strong>. Friedrich Kirschbaum verpachtet. 876 Die Apotheke<br />

erwirtschaftete 1937 einen Jahresumsatz von RM 18.920,– und hatte Betriebsschulden in<br />

der Höhe von RM 7424,45. 877 Die ‚Arisierung‘ der Löwen-Apotheke im Herbst 1938 stellte<br />

der ‚Ariseur‘ <strong>Mag</strong>. Josef Passl in einem Schreiben an den Provisorischen Ausschuß<br />

Österreichischer Apotheker Ende Juni 1946 wie folgt dar:<br />

Von dem mir nicht näher bekannten Mr. Edwin Renner, der bekanntlich mit der<br />

Arisierung der in Wien gelegenen jüdischen Apotheken betraut war, wurde ich ab<br />

7. Oktober 1938 mit der Leitung der dem Mr. Leo Hellmann gehörigen öffentlichen<br />

Apotheke in Oberlaa betraut und trat ich in der Folgezeit mit dem oben angeführten<br />

Besitzer der Apotheke wegen Ankaufs dieser Apotheke gegen Zahlung einer<br />

lebenslänglichen Leibrente in Unterhandlungen. Da Herr Mr. Leo Hellmann bereits<br />

das 70. Lebensjahr überschritten hatte, war Mr. Edwin Renner mit dem Ankauf<br />

obiger Apotheke gegen Zahlung einer lebenslänglichen Leibrente einverstanden,<br />

doch wurde sein diesbezüglicher Antrag seitens der Vermögensverkehrsstellle<br />

abgelehnt. Ich wurde sohin von Mr. Edwin Renner aufgefordert mich um den Ankauf<br />

dieser Apotheke gegen Barzahlung des Kaufschillings zu bewerben, da er mich,<br />

wiewohl ich kein Parteimitglied war, dafür entschädigen wollte, dass mein<br />

Dienstverhältnis in der öffentlichen Apotheke am Arthaberplatz nach 10 jähriger<br />

Dauer infolge Arisierung dieser Apotheke einverständlich zur Auflösung gebracht<br />

worden war. Ich habe mich nun um die Arisierung der Apotheke in Oberlaa, welche<br />

im Jahre 1937 einen Umsatz von 25.207 S 64 g erzielt hatte, beworben. Seitens der<br />

Vermögensverkehrsstelle wurde der Kaufschilling dieser Apotheke mit 70% des<br />

obigen Umsatzes, demnach mit 13.234 RM festgesetzt. Den Teilbetrag von<br />

RM 9824,45 habe ich teilweise durch Übernahme der Schulden und teilweise durch<br />

873 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 10, 16, Vergleich vom 25.11.1949.<br />

874 Heute: Kur-Apotheke Oberlaa, Wien 10., Kurbadstraße 12.<br />

875 Krug, Wiener Apotheken.<br />

876 AdPhGK, Betriebsakt 10146, Gedenkprotokoll vom 23.06.1937.<br />

877 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939:<br />

Schuldenstand errechnet aus der Differenz zwischen dem von <strong>Mag</strong>. Renner angegebenen Kaufpreis und der<br />

‚Arisierungsauflage‘.<br />

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