01.11.2013 Aufrufe

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

abgeschlossen Kaufvertrages, über den später ein Gedächtnisprotokoll verfertigt<br />

wurde. 1413 Am 15. Dezember 1938 wurde die ‚Arisierung‘ der Apotheke „Zur Mariahilf“ von<br />

der Vermögensverkehrsstelle genehmigt, und ein Kaufpreis von RM 13.992,09<br />

festgesetzt. 1414 Da die Verbindlichkeiten des Betriebs den von der Vermögensverkehrsstelle<br />

bestimmten Kaufpreis überstiegen, wurde von der Vorschreibung einer<br />

‚Arisierungsauflage‘ abgesehen und die Apotheke mit der Verpflichtung zur Übernahme<br />

der Betriebsschulden an <strong>Mag</strong>.ª Irmgard Schaller-Held übertragen. <strong>Mag</strong>.ª Paula Holub<br />

erhielt nichts aus dem Zwangsverkauf ihrer Apotheke. 1415 Die Konzession für die Apotheke<br />

„Zur Mariahilf“ erhielt <strong>Mag</strong>.ª Schaller-Held am 4. April 1939. 1416 Am 6. März 1939 suchte<br />

<strong>Mag</strong>.ª Irmgard Schaller-Held um die Genehmigung an, die Apotheke von Vorderbruck bei<br />

Gutenstein nach Pernitz verlegen zu dürfen. 1417 Dem Ansuchen wurde stattgegeben und<br />

die Apotheke nach Pernitz verlegt. Im Zuge der Standortverlegung wurde auch der Name<br />

auf „Raimund-Apotheke“ geändert. 1418<br />

<strong>Mag</strong>.ª Paula Holub übersiedelte nach der ‚Arisierung‘ ihrer Apotheke nach Wien 1,<br />

Gölsdorfgasse 4/2, von wo sie am 14. Juni 1942 nach Sobibor deportiert wurde.<br />

<strong>Mag</strong>.ª Paula Holub hat die Shoa nicht überlebt. 1419<br />

Im April 1945 wurde die Raimund-Apotheke während der Kampfhandlungen geplündert 1420<br />

1421<br />

und <strong>Mag</strong>.ª Schaller-Held flüchtete aus Pernitz. Bis zu ihrer Rückkehr im November<br />

1945 wurde die Apotheke von <strong>Mag</strong>. Friedrich Herschel geleitet, 1949 wurde <strong>Mag</strong>. Paul<br />

Viktor als verantwortlicher Leiter bestellt. Im Mai 1955 wurde die Raimund-Apotheke von<br />

<strong>Mag</strong>.ª Irmgard Schaller-Held an ihn verpachtet. 1422<br />

Da <strong>Mag</strong>.ª Paula Holub keine ErbInnen hinterließ, die Rückstellungsansprüche stellen<br />

hätten können, wurde am 20. Juni 1960 von der Sammelstelle A die Rückstellung der<br />

1938 entzogenen Apotheke beantragt. 1423 Das daraufhin geführte Rückstellungsverfahren<br />

1413 Ebd., Beschluss der Rückstellungsoberkommission vom 29.11.1960.<br />

1414 Ebd.<br />

1415 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939.<br />

1416 Ryslavy, Niederösterreich, 368.<br />

1417 WStLA, LGZ, A 29, Rk 74/60, Teilerkenntnis vom 05.10.1960<br />

1418 Ebd., Beschwerde vom 19.10.1960.<br />

1419 DÖW, Die österreichischen Opfer des Holocaust, CD-Rom Datenbank, Wien 2001.<br />

1420 Ebd.<br />

1421 Ryslavy, Niederösterreich, 368.<br />

1422 Ebd.<br />

1423 WStLA, LGZ, A 29, Rk 74/60, Rückstellungsantrag vom 20.06.1960.<br />

214

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!