Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf
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1945 den Antrag, sie bis zur Klärung der Besitzverhältnisse zur öffentlichen Verwalterin<br />
ihrer Apotheke zu bestellen. 1006 Mit Hinweis auf den Umstand, dass für die Apotheke „Zur<br />
Maria Lourdes“ schon ein öffentlicher Verwalter bestellt sei und sie auch die für die<br />
selbstständige Leitung einer öffentlichen Apotheke geforderten Vorraussetzungen –<br />
gemeint war das einjährige Praktikum in einer österreichischen Apotheke zur<br />
Wiedererlangung der Leitungsbefugnis – nicht erfüllte, wurde ihr Ansuchen abgelehnt. 1007<br />
Weitere Interventionen in dieser Angelegenheit von Seiten ihres Anwalts Dr. Weller und<br />
des Provisorischen Ausschusses Österreichischer Apotheker beim Staatsamt für soziale<br />
Verwaltung blieben erfolglos. 1008<br />
Am 31. Jänner 1946 wurde der öffentliche Verwalter der Apotheke „Zur Maria Lourdes“<br />
<strong>Mag</strong>. Erwin Stögermayer von der Staatspolizei verhaftet – er wurde der ‚illegalen‘<br />
Mitgliedschaft in der NSDAP, des Registrierungsbetrugs und der Verschiebung von<br />
Medikamenten verdächtigt. 1009 Daraufhin wurde <strong>Mag</strong>.ª Maria Kless mit 1. Februar 1946 zur<br />
provisorischen Leiterin der Apotheke ernannt, 1010 und am selben Tag <strong>Mag</strong>.ª Malvine<br />
Kirschen in ihrer Apotheke als Pharmazeutin angestellt. 1011 Die Zusammenarbeit der<br />
beiden Apothekerinnen erwies sich allerdings als sehr konfliktreich, 1012 und am 22.<br />
Februar 1946 wurde <strong>Mag</strong>.ª Kirschen auf Weisung des Staatsamtes für soziale Verwaltung<br />
wieder aus ihrer Anstellung entlassen. 1013 Da es <strong>Mag</strong>.ª Kirschen in Folge nicht möglich<br />
war, in einer anderen Wiener Apotheke eine Anstellung zu finden und sie so die<br />
Berechtigung zur Leitung ihrer Apotheke nie erwerben hätte können, wurde ihr Anfang<br />
April von Bundesminister Maisel gestattet, in ihrer Apotheke als Angestellte weiter zu<br />
arbeiten. 1014 Um möglichst rasch wieder die Leitung ihrer Apotheke übernehmen zu<br />
können, wandte sie sich zusammen mit anderen ApothekerInnen, die mit ähnlichen<br />
Problemen konfrontiert waren, im Sommer 1946 mit der Bitte um Intervention an die<br />
1006 ÖStA, AdR 03, BMfsV, Sektion V (Volksgesundheit) 1947, Kt. 28, IV-162.905-15/45, <strong>Mag</strong>.ª Malvine Kirschen an<br />
das BMfsV vom 28.11.1945.<br />
1007 Ebd., Kt. 28, IV-162.905-15/45 u. IV-2578-15/46, StAfsV an <strong>Mag</strong>.ª Malvine Kirschen vom Jänner und Februar<br />
1946.<br />
1008 Ebd., Kt. 28, IV-2578-15/46, Aktenvermerk vom Jänner 1946 und Provisorischer Ausschuß Österreichischer<br />
Apotheker an das BMfsV vom 18.01.1946.<br />
1009 Ebd., Kt. 28, V-7473-18/46, Polizeidirektion Wien an das BMfsV vom 05.03.1946<br />
1010 Ebd., Kt. 28, V-4135-18/46, Wiener Apotheker Haupt-Gremium an das BMfsV vom 01.02.1946.<br />
1011 WStLA, M.Abt. 212, Kartei K 2/3, verstorbene Apotheker A–Z.<br />
1012 ÖStA, AdR 03, BMfsV, Sektion V (Volksgesundheit) 1947, Kt. 28, V-7038-18/46, Aktenvermerk vom Februar<br />
1946.<br />
1013 Ebd., <strong>Mag</strong>.ª Maria Kless an das BMfsV vom 23.02.1946.<br />
1014 ÖStA, AdR 03, BMfsV, Sektion V (Volksgesundheit) 1946, Kt. 7, V-11.480-18/46, BMfsV an <strong>Mag</strong>.ª Malvine<br />
Kirschen vom 10.04.1946.<br />
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