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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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Apotheke von <strong>Mag</strong>. Anton Greger – seit 15. Jänner 1931 Mitglied der NSDAP und<br />

anerkannter ‚Alter Kämpfer‘ für die Partei – ‚arisiert‘. 756 Am 29. August 1938 übernahm<br />

<strong>Mag</strong>. Greger auch die Leitung der Apotheke „Zum Biber“. 757 Die ‚Arisierung‘ der Apotheke<br />

wurde am 13. Oktober 1938 von der Vermögensverkehrsstelle genehmigt, die in ihrem<br />

Bescheid als Kaufpreis RM 48.700,– festgesetzte und eine ‚Arisierungsauflage‘ von<br />

RM 29.220,– bestimmte. <strong>Mag</strong>. Martin und Dr. Philipp Sobel sollten RM 19.480,– abzüglich<br />

eventueller Betriebsverbindlichkeiten erhalten. 758 Von diesem Betrag überwies <strong>Mag</strong>. Anton<br />

Greger im Jahr 1939 RM 13.860,– auf ein Sperrkonto bei der Pharmakred, die<br />

Begleichung eines Teiles der ‚Arisierungsauflage‘ erfolgte in monatlichen Raten aus den<br />

Erträgnissen der Apotheke. 759 <strong>Mag</strong>. Martin Sobel und Dr. Philipp Sobel erhielten nichts aus<br />

dem Zwangsverkauf ihrer Apotheke. 760 Die Konzession für die Apotheke „Zum Biber“<br />

erhielt <strong>Mag</strong>. Anton Greger am 28. September 1938, 761 im Jänner 1939 wurde der Besitzerwechsel<br />

im Wiener Handelsregister protokolliert. 762<br />

Dr. Philipp Sobel konnte noch im Sommer 1938 nach Italien fliehen. 763 Von dort emigrierte<br />

er nach Chile, wo er in Vina del Mar als Chemiker Beschäftigung fand. 764 <strong>Mag</strong>. Martin<br />

Sobel blieb in Wien und wurde am 29. Juni 1942 von Wien nach Theresienstadt<br />

deportiert. 765 Er verstarb im Getto Theresienstadt 766 und wurde mit 26. März 1943 für tot<br />

erklärt. 767<br />

Am 7. September 1945 wurde die Apotheke „Zum Biber“ unter öffentliche Verwaltung<br />

gestellt und von der schon am 29. April 1945 als verantwortliche Leiterin eingesetzten<br />

<strong>Mag</strong>.ª Hertha Beischer geführt. 768 Diese wurde am 6. Dezember 1947 von <strong>Mag</strong>. Otto<br />

Wieninger in der öffentlichen Verwaltung der Apotheke abgelöst. 769 Im Jänner 1948 wurde<br />

der ‚Ariseur‘ <strong>Mag</strong>. Anton Greger vom Volksgericht Wien wegen Hochverrats und<br />

756 ÖStA, AdR 06, E- u. Reang., FLD 15565, Urteil des Volksgerichtes Wien vom 22.01.1948.<br />

757 Krug, Wiener Apotheken.<br />

758 ÖStA, AdR 06, E- u. Reang., FLD 15565, Urteil des Volksgerichtes Wien vom 22.01.1948.<br />

759 Ebd., Betriebsprüfungsbericht von Dr. Otto Lippert vom 16.09.1948.<br />

760 Ebd., Protokoll der Vernehmung Dr. Philipp Sobels vom 09.07.1948.<br />

761 Krug, Wiener Apotheken.<br />

762 Wiener Pharmazeutische Wochenschrift, Nr. 5 (1939), 71.<br />

763 ÖStA, AdR 06, E- und Reang., FLD 15565, Protokoll der Vernehmung Dr. Philipp Sobels vom 09.07.1948; vgl.<br />

Leimkugel, Wege jüdischer Apotheker, 113.<br />

764 Vgl. Leimkugel, Wege jüdischer Apotheker, 148.<br />

765 DÖW, Die österreichischen Opfer des Holocaust, CD-Rom Datenbank, Wien 2001.<br />

766 Yad Vashem, http://www.yadvashem.org (März 2008).<br />

767 ÖStA, AdR 06, E- u. Reang., FLD 15565, Einantwortungsurkunde vom 26.01.1949.<br />

768 Krug, Wiener Apotheken.<br />

769 ÖStA, AdR 06, E- u. Reang., FLD 15565, Betriebsprüfungsbericht von Dr. Otto Lippert vom 16.09.1948.<br />

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