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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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Feststellung, dass die Ausgabenwirtschaft <strong>Mag</strong>. Dittrichs und <strong>Mag</strong>. Hummers außergewöhnlich<br />

großzügig gewesen wäre und sich beide für ihre Funktionärstätigkeiten<br />

reichlich hätten entlohnen lassen. Weiters stellte besagte Aktennotiz fest, dass nach der<br />

Untersuchung des Rechnungshofes in beiden Anstalten gegen <strong>Mag</strong>. Gustav Hummer und<br />

<strong>Mag</strong>. Franz Dittrich Anzeige wegen Betrugs erstattet wurde. Die angestrengten Strafverfahren<br />

mussten allerdings später ergebnislos eingestellt werden. 160<br />

Im November 1934 richtete der Berufsstand der Österreichischen Apotheker ein Schreiben<br />

an den Vizekanzler und Sozialminister Fürst Ernst Rüdiger Starhemberg, in dem er sich<br />

darüber beklagte, dass kein Pharmazeut in den Staatsrat und den Bundeswirtschaftsrat<br />

berufen wurde. In einer recht langwierigen Argumentation versuchten die Vertreter des<br />

Berufsstandes auf die Eigenarten der Apothekenbetriebe und des pharmazeutischen<br />

Berufes hinzuweisen, um so die Berufung eines Pharmazeuten in eines dieser Gremien zu<br />

fordern. Weiters wendeten sich die PharmazeutInnen gegen die Eingliederung des<br />

Apothekerstandes in einen Bund der freien Berufe und verwiesen ein weiteres Mal auf die<br />

Besonderheiten des Berufes, auf die wegen dieser Eigenheiten geschaffenen Sondergesetze<br />

und die eigenen, bereits bestehenden Standesinstitute. Mit diesem Schreiben<br />

konnte tatsächlich die vollständige Eingliederung der ApothekerInnen in den Bund der<br />

freien Berufe verhindert werden und die Beibehaltung einer selbstständigen Stellung in<br />

diesem Bund erreicht werden. 161 Im März 1935 gab der Apothekerstand dem Sozialminister<br />

Odo Neustädter-Stürmer die Bildung des freiwilligen Berufsstandes der Apotheker<br />

mit Einbindung von Vertreter der Gewerkschaft des Personals in Apotheken, Bädern, Heilund<br />

Pflegeanstalten bekannt, der bisher nicht in den Berufsstand der Apotheker eingegliedert<br />

war. Die Gewerkschaft, welche die pharmazeutischen Hilfskräfte vertrat, war<br />

nun also ebenfalls mit Delegierten im Berufsstand der Apotheker vertreten. Damit gingen<br />

die Standesgruppen der ApothekenbesitzerInnen und AssistentInnen auf die Forderungen<br />

der Vaterländischen Front ein, diese einzubinden. 162<br />

1935 waren die massiven Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise im Apothekerstand<br />

immer noch zu spüren. Viele ApothekenbesitzerInnen waren hoch verschuldet, aber vor<br />

allem die angestellten ApothekerInnen hatten unter der wirtschaftlichen Rezession zu<br />

leiden. Die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit war enorm gestiegen, und auch die Zahl der nur Teilzeit<br />

160 ÖStA, AdR, BMfsV, Kt. 2279, 34990-10/36, 48762-10/36.<br />

161 Ebd., Kt. 2179, 60641-35.<br />

162 Ebd. 27841-35.<br />

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