01.11.2013 Aufrufe

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6.2.3. Riga<br />

Nachdem Anfang Dezember 1941 die SS in Riga über 20.000 lettische Juden und<br />

Jüdinnen ermordet hatte, wurden die ab diesem Zeitpunkt aus dem ‚Großdeutschen Reich’<br />

in das Baltikum deportierten Menschen in das leergemordete Getto Riga sowie in<br />

umliegende Lager eingewiesen. Auch in diesem Getto war die Sterblichkeit unter den<br />

dorthin Verschleppten besonders infolge des harten Winters sehr hoch. Anfang Februar<br />

1942 wurden im Getto ‚Selektionen‘ durchgeführt und neben anderen Opfern ungefähr 400<br />

vorwiegend ältere Personen aus Wien im Rumbula-Wald erschossen. Nach weiteren<br />

‚Selektionen’ im März 1942, bei denen die SS ungefähr 4.000 Menschen ermordete,<br />

befanden sich ab dem Frühjahr 1942 ungefähr 10.000 Menschen im Getto Riga und in den<br />

umliegenden Lagern. Das Getto Riga wurde im Herbst 1943 aufgelöst, die arbeitsfähigen<br />

Gefangenen in das Konzentrationslager Kaiserwald überstellt. Die als nicht arbeitsfähig<br />

eingestuften BewohnerInnen des Gettos wurden ermordet. 1528<br />

Im zweiten der Deportationszüge in das Baltikum, der am 11. Jänner 1941 von Wien<br />

abging, befanden sich <strong>Mag</strong>. Ludwig Dub und seine Frau Irma Dub. Sie wurden in das<br />

Getto Riga deportiert und dort ermordet. Der Zeitpunkt ihres Todes ist nicht bekannt,<br />

wahrscheinlich wurden sie im Februar 1942 ermordet.<br />

6.2.4. Izbica und Sobibor<br />

Zwischen Mitte März und Mitte Juni 1942 fand eine weitere Welle an Deportationen aus<br />

dem ‚Altreich‘, aus Wien sowie aus dem Lager Theresienstadt, das auch als Sammellager<br />

fungierte, statt. Ziele dieser Transporte waren wie schon im Februar/März 1941 Gettos im<br />

Distrikt Lublin, wie zum Beispiel das Getto in Izbica, deren urprüngliche BewohnerInnen<br />

kurz vor der Ankunft der verschleppten Juden und Jüdinnen in das Vernichtungslager<br />

Belzec gebracht worden waren. Diese Deportationszüge hielten meist in Lublin, wo die<br />

arbeitsfähigen Männer aus den Waggons geholt und in das Lager Majdanek gebracht<br />

wurden. 1529 Aus Wien gingen im Zuge dieser Deportationen vom 9. April 1942 bis zum<br />

14. Juni 1942 insgesamt sechs Transporte mit je etwa 1.000 Personen ab, die meisten<br />

1528 Vgl. Freund u. Safrian, Vertreibung und Ermordung, 24f.<br />

1529 Vgl. Longerich, Politik der Vernichtung, 484.<br />

230

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!