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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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Ende März 1916 wurde die finanzielle Situation der Pharmazeutischen Gehaltskasse trotz<br />

der Einnahmen aus der „Kriegssteuer“ wiederum kritisch. Vorstandsmitglied und<br />

Delegierter der Mitarbeiterschaft <strong>Mag</strong>. Fritz Lehni stellte in einer Vorstandssitzung fest,<br />

dass die Zahlungsmittel nur noch für sechs bis sieben Monate den Weiterbetrieb garantierten.<br />

Als einzigen Weg, das Bestehen der Gehaltskasse zu sichern, sah er die<br />

Pflichtmitgliedschaft in der Gehaltskasse und schlug vor, mit Verhandlungen darüber zu<br />

beginnen. Der Vorstand beschloss zwar in einer Resolution, für die Pflichtmitgliedschaft<br />

als wirksamste Organisationsform einzutreten, doch es war allen bewusst, dass die<br />

Verhandlungen auch wegen des Krieges lange dauern und auf absehbare Zeit kaum<br />

abzuschließen wären. Auf Antrag von Vizepräsident <strong>Mag</strong>. Adolf Fizia beschloss der<br />

Vorstand, beim Ministerium des Inneren um Subventionen oder ein garantiertes Darlehen<br />

anzusuchen. 39 Während auf eine Antwort des Innenministeriums auf dieses Ansuchen<br />

gewartet wurde, wurde die wirtschaftliche Situation der Gehaltskasse immer prekärer,<br />

sodass wiederum beschlossen wurde, die Außenstände der Mitglieder bei Kriegssteuer<br />

und Differenzbeträgen verschärft einzufordern. Die Außenstände konnten bis November<br />

1916 auf 5000 Kronen reduziert werden, trotzdem drohte die Zahlungsunfähigkeit<br />

innerhalb der nächsten zwei Monate. Einige Vorstandsmitglieder sahen die Gehaltskasse<br />

am Ende und forderten den Vorstand auf, über Suspendierung oder Auflösung der<br />

Gehaltskasse nachzudenken. <strong>Mag</strong>. Lehni überzeugte jedoch den Vorstand, weiterhin alles<br />

zu versuchen, um die Pharmazeutische Gehaltskasse handlungsfähig zu erhalten, und<br />

kritisierte die Untätigkeit des Instituts beim Eintreiben der Kriegssteuer. <strong>Mag</strong>. Longinovits<br />

pflichtete <strong>Mag</strong>. Lehni bei und schlug vor, bei anderen Vereinen um Kredite anzusuchen. 40<br />

Schließlich gelang es <strong>Mag</strong>. Lehni in zähen Verhandlungen mit der Regierung im März<br />

1917, diese zu einer Unterstützung der Pharmazeutischen Gehaltskasse zu bewegen. Die<br />

Regierung gewährte der Gehaltskasse ein zinsen- und bürgschaftsfreies Darlehen von<br />

60.000 Kronen, rückzahlbar in Jahresraten zu je 10.000 Kronen, beginnend zwei Jahre<br />

nach Beendigung des Krieges. Damit konnte das Bestehen der Gehaltskasse bis<br />

September 1918 gesichert werden. 41<br />

39 Ebd., Sitzung vom 28.03.1916.<br />

40 Ebd., Sitzung vom 09.11.1916.<br />

41 Ebd., Sitzung vom 14.03.1917; vgl. Dittrich, Pharmazeutische Gehaltskasse, 21; Rauch, 50 Jahre, 626.<br />

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