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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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erhielten in Summe RM 19.684,27 auf ein Sperrkonto bei der Pharmakred überwiesen. 647<br />

Die Konzession für die Apotheke „Zur heiligen Margarethe“ erhielt <strong>Mag</strong>. Arthur Sauer am<br />

8. November 1938. 648 Am 1. Jänner 1939 wurde mit der Gründung einer offenen Handelsgesellschaft<br />

<strong>Mag</strong>.ª Angela Hopfer – auch sie ein Mitglied der NSDAP 649 – von <strong>Mag</strong>. Sauer<br />

an dem Unternehmen beteiligt. 650<br />

<strong>Mag</strong>. Heinrich Grünberg blieb nach der Enteignung der Apotheke „Zur heiligen<br />

Margarethe“ in Wien. Am 19. Oktober 1941 wurde er mit seiner Frau Paula Grünberg von<br />

Wien nach Litzmannstadt deportiert, 651 wo <strong>Mag</strong>. Heinrich Grünberg im Getto als Apotheker<br />

tätig war. 652 <strong>Mag</strong>. Heinrich Grünberg und Paula Grünberg haben die Shoa nicht überlebt. 653<br />

<strong>Mag</strong>. Fritz Grünberg brachte sich 1939 in Sicherheit und emigrierte mit seiner Familie nach<br />

Bolivien. 654 Er gründete in La Paz eine chemische Fabrik, die er auch selbst leitete, und<br />

verstarb 1948 in der bolivianischen Hauptstadt im Alter von nur 37 Jahren an den Folgen<br />

einer Herzerkrankung. 655 Adele Metall und ihre Tochter <strong>Mag</strong>.ª Vilma Lichtenstern konnten<br />

noch 1938 nach Großbritannien fliehen, wo <strong>Mag</strong>.ª Lichtenstern nach Absolvierung eines<br />

einjährigen Kurses Member of the Pharmazeutical Society of Great Britain (MPS) werden<br />

und somit in ihrem erlernten Beruf arbeiten konnte. 656<br />

Da <strong>Mag</strong>. Arthur Sauer nach Ende seines Wehrdienstes als Oberstabsapotheker 657 nicht<br />

nach Wien zurückkehrte, sondern sich nach Westösterreich absetzte, und auch<br />

<strong>Mag</strong>.ª Angela Hopfer aus Wien flüchtete, 658<br />

wurde mit Bescheid der Wiener<br />

<strong>Mag</strong>istratsabteilung II <strong>Mag</strong>. Alexander Girg am 30. Juni 1945 zum verantwortlichen Leiter<br />

der verwaisten Margareten-Apotheke bestellt. 659 Da allerdings auch <strong>Mag</strong>. Girg ein Mitglied<br />

der NSDAP war, 660 wurde die Apotheke am 16. August 1945 unter öffentliche Verwaltung<br />

647 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939;<br />

WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 5, 264, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>.ª Hermine Urvary vom 15.11.1946.<br />

648 Krug, Wiener Apotheken.<br />

649 WStLA, M.Abt. 212, Kartei K 2/4, verstorbene <strong>Mag</strong>ister bis Geburtsjahr 1900.<br />

650 Handelsgericht Wien, protokollierte Firmen, HRA 4104.<br />

651 DÖW, Die österreichischen Opfer des Holocaust, CD-Rom Datenbank, Wien 2001.<br />

652 Yad Vashem, http://www.yadvashem.org (Oktober 2007).<br />

653 Ebd.<br />

654 Leimkugel, Wege jüdischer Apotheker, 220.<br />

655 Vgl. Fritsch, Pharmazie, 113.<br />

656 Vgl. Ebd., 89 u. 113; Leimkugel, Wege jüdischer Apotheker, 104 u. 222.<br />

657 ÖStA, AdR 03, BMfsV, Sektion V (Volksgesundheit) 1945, Kt. 2, IV-160.868-15/45, Wiener Gebietskrankenkasse<br />

an das StAfsV vom 24.07.1945.<br />

658 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 5, 264, Anmeldung durch <strong>Mag</strong>.ª Hermine Urvary vom 15.11.1946.<br />

659 Krug, Wiener Apotheken.<br />

660 ÖStA, AdR 03, BMfsV, Sektion V (Volksgesundheit) 1945, Kt. 2, IV-160.868-15/45, Wiener Gebietskrankenkasse<br />

an das StAfsV vom 24.07.1945.<br />

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