01.11.2013 Aufrufe

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

später am Wiener Zentralfriedhof beerdigt. 1125 Seine Frau Helene Beres und sein Sohn<br />

Kurt wurden am 12. Mai 1942 von Wien nach Izbica deportiert und dort ermordet. 1126 Die<br />

beiden Töchter von <strong>Mag</strong>. Beres, Gerda und Luise, konnten sich nach Großbritannien und<br />

Belgien in Sicherheit bringen und überlebten die nationalsozialistische Verfolgung. 1127<br />

Die Neulerchenfelder-Apotheke wurde am 10. August 1945 unter öffentliche Verwaltung<br />

gestellt und in der Folge von <strong>Mag</strong>. Josef Holzinger und <strong>Mag</strong>. Franz Höss geleitet. 1128 1948<br />

beantragten die Töchter und Erbinnen von <strong>Mag</strong>. David Beres, Gerda Gichner und Luise<br />

Mammes, die Rückstellung der ihrem Vater 1938 entzogenen Apotheke. Das daraufhin<br />

geführte Rückstellungsverfahren endete am 16. Mai 1950 mit einem Vergleich vor der<br />

Rückstellungskommission Wien I. Gegen eine Ausgleichszahlung von ÖS 75.000,– an<br />

<strong>Mag</strong>. Oskar Bittner und seine Frau Ottilie Bittner erhielten die Antragstellerinnen die<br />

Neulerchenfelder-Apotheke samt Mietrechten und Konzession zurückgestellt. 1129<br />

Herbst-Apotheke, Wien 16., Herbststraße 99<br />

Besitzer 1130 und Konzessionär 1131 der Herbst-Apotheke war Anfang 1938 <strong>Mag</strong>. Simon<br />

Keitsch. Die Apotheke wies 1937 einen Jahresumsatz von RM 34.991,13 auf und war mit<br />

etwa RM 11.000,– verschuldet. 1132 Dass die nationalsozialistischen ‚Ariseure‘ alle ihnen zur<br />

Verfügung stehenden Mittel einsetzten, um die jüdischen BesitzerInnen österreichischer<br />

Apotheken zum Verkauf derselben zu nötigen, zeigt die folgende Stellungnahme von<br />

<strong>Mag</strong>. Keitsch zur ‚Arisierung‘ seiner Herbst-Apotheke:<br />

Ich wurde im Jahre 1938 in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Dort wurde<br />

ich eines Tages gezwungen, 2 Urkunden zu unterfertigen, in denen ich einerseits<br />

auf die Konzession, andererseits auf die Apotheke samt Einrichtung und Warenlager<br />

verzichtete. Ich erhielt für den Verzicht keinerlei Gegenleistung. Zum Beweis<br />

1125 IKG Wien, Friedhofsdatenbank, http://www.ikg-wien.at (März 2008).<br />

1126 Yad Vashem, http://www.yadvashem.org (März 2008).<br />

1127 Krug, Wiener Apotheken; WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 16, 82, Vergleich vom 16.05.1950.<br />

1128 Krug, Wiener Apotheken.<br />

1129 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 16, 82, Vergleich vom 16.05.1950.<br />

1130 WStLA, M.Abt. 119, VEAV Bez. 16, 20, Notar Dr. Josef. Mitter an das <strong>Mag</strong>istratische Bezirksamt für den 16.<br />

Bezirk vom 24.05.1949.<br />

1131 Krug, Wiener Apotheken.<br />

1132 ÖStA, AdR 04, Bürckel-Materie, Kt. 91, 2160/14/1, <strong>Mag</strong>. Edwin Renner an Josef Bürckel vom 31.01.1939. In<br />

diesem Bericht fehlen allerdings die exakten Zahlen zum oben angeführten Schuldenstand der Herbst-Apotheke. Da<br />

diese auch anderweitig nicht eruiert werden konnten, wurden sie aus dem festgesetzten Kaufpreis abzüglich der<br />

‚Arisierungsauflage‘ errechnet.<br />

181

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!