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Wissenschaftliche Arbeit Mag. Fehringer_Langfassung.pdf

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Serbien. Diese Apothekerfamilie lernte ich im Jahr 1944 schon kennen, als ich wegen<br />

einer leichten Verwundung vorübergehend in Dresden oder in der Nähe von Dresden zur<br />

Ausbildung von Rekruten eingesetzt wurde. Nachdem der dortige Apotheker beim Militär<br />

war, bekam also der aus Serbien geflüchtete Apotheker, der in Graz studiert hatte, dort<br />

eine Stellung. Durch Zufall kam ich mit ihm und seiner Familie dann 1949 oder 1950, da<br />

war er in Wien eingesetzt, wieder in Kontakt. Er hatte in Wien eine Stellung als<br />

Apothekenleiter bekommen. Und ich war dann mit ihnen befreundet. Ihre Tochter, sie war<br />

mit meiner Frau befreundet, die haben wir dann auch kennengelernt. Mit ihr bin ich jetzt<br />

noch in Verbindung. Aber sonst … Ich weiß nur, dass die Kollegen Angst hatten, dass die<br />

Russen vielleicht doch Österreich einkassieren könnten, und sie haben sich erkundigt, ob<br />

man nicht nach England fliehen könnte, ob man dort eine Stelle bekommen könnte. Die<br />

haben zur Antwort bekommen, sie könnten zwar nach England kommen, aber eine<br />

Stellung als Apotheker bekommen sie nur, wenn sie die Prüfungen nachholen. Na, da<br />

weiß ich nicht … Ich habe also sehr viel gearbeitet und geschaut, dass ich up-to-date bin<br />

mit neuen Sachen. Dass ich auch mit der Homöopathie und mit anderen Randgebieten<br />

der Pharmazie vertraut bin. Denn in der Apotheke, wo ich war, haben wir Ärzte gehabt, die<br />

sehr gerne Veleda-Präparate verschrieben haben. Wenn ich nicht einverstanden war mit<br />

irgendeinem Schreiben dieser Veleda-Firmen, habe ich ihnen geschrieben. Die haben<br />

dann zurück geschrieben meistens, „nein, das haben Sie falsch aufgefasst, dass ist so<br />

und so, aber wir schicken Ihnen, dass sie sich genauer informieren können, als Geschenk<br />

zehn Bücher über den Einfluss gewisser Planeten oder Sterne auf Heilmittel“.<br />

Wie würden Sie die Situation der Pharmazeutinnen zwischen 1945 und 1949<br />

beschreiben?<br />

Da kann ich Ihnen etwas erzählen, ja. Also meine Frau war ja auch Pharmazeutin. Sie war<br />

also mit dem Studium noch nicht fertig, da musste sie – wie alle Studenten und<br />

Studentinnen, die fertig werden wollten – Hilfsdienste leisten. Das heißt, sie mussten ein<br />

halbes Jahr in einer Landapotheke ihrer Dienstpflicht nachkommen. Also da gab es keine<br />

Ausnahmen.<br />

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