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Fachlexikon Behinderung und Beruf 2011, Integrationsamt

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Menschen. Dies liegt zum einen daran,<br />

dass das fehlende Sehvermögen eine<br />

starke Abhängigkeit von der Hilfe anderer<br />

bedingt <strong>und</strong> wie bei kaum einer<br />

anderen <strong>Behinderung</strong> viele Tätigkeiten<br />

von vornherein ausgeschlossen sind.<br />

Zudem sind in den vergangenen Jahren<br />

Arbeitsplätze verloren gegangen, weil<br />

traditionelle „Blindenberufe“, wie z. B.<br />

der des Telefonisten oder des Masseurs,<br />

kaum noch nachgefragt werden. Doch<br />

haben sich auch neue berufliche Perspektiven<br />

eröffnet: So bietet z. B. die<br />

IT-Branche zunehmend Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

etwa als Fachinformatiker<br />

oder IT-Kaufmann. Auch Call-Center<br />

– soweit sie seriös arbeiten – sind ein<br />

Zukunftsmarkt. Gleichzeitig entstehen<br />

neue <strong>Beruf</strong>sbilder <strong>und</strong> Einsatzfelder, z.B.<br />

die medizinische Tastuntersucherin in<br />

der Brustkrebsvorsorge.<br />

Wie stark jemand durch eine Sehschädigung<br />

beeinträchtigt ist, hängt davon<br />

ab, in welchem Umfang die behinderungsbedingten<br />

Einschränkungen durch<br />

andere Fähigkeiten, Hilfen <strong>und</strong> Strategien<br />

kompensiert werden können: etwa<br />

durch einen feinen Tastsinn, ein gutes<br />

Gehör, Kombinationsvermögen oder<br />

das Einhalten einer systematschen Ordnung.<br />

Diese Stärken können auch beruflich<br />

genutzt werden. Darüber hinaus<br />

gibt es effektive technische <strong>und</strong> personelle<br />

Hilfen.<br />

Technische Arbeitshilfen: Die neuen<br />

technischen Entwicklungen können<br />

gute Dienste leisten.<br />

Die Braillezeile am Computer erschließt<br />

auch blinden Menschen den<br />

<strong>Fachlexikon</strong><br />

Zugang zu Daten <strong>und</strong> ihrer Verarbeitung.<br />

Gedruckte Texte können mit Hilfe von<br />

Scannern eingelesen <strong>und</strong> mit einem<br />

Brailledrucker in Blindenschrift ausgedruckt<br />

werden.<br />

Optische Signale können durch akustische<br />

Signale ersetzt werden.<br />

Zusätzlich können Spracheingabe<br />

<strong>und</strong> Sprachausgabe genutzt werden.<br />

Hochgradig sehbehinderten Menschen<br />

stehen für verbesserte Darstellungsmöglichkeiten<br />

Großbildsysteme<br />

zur Verfügung, die eine pixelweise<br />

Vergrößerung des Computerbildes ermöglichen.<br />

Persönliche Hilfen: Trotz dieser technischen<br />

Fortschritte kann auf persön -<br />

liche Hilfe nicht verzichtet werden.<br />

Bei manchen Tätigkeiten ist eine<br />

�Arbeits assistenz unentbehrlich, z. B.<br />

eine Vorlesekraft.<br />

Durch ein Mobilitätstraining kann<br />

zwar ein großes Maß an selbstständiger<br />

Orientierung erreicht werden. Änderungen<br />

in der Arbeitsumgebung<br />

machen aber auch hier persönliche<br />

Unterstützung nötig.<br />

Auch bei optimaler �Arbeitsplatzgestaltung<br />

müssen zusätzliche Hilfen angeboten<br />

werden. Sind sehende im<br />

Umgang mit blinden Menschen unsicher,<br />

sollte offen angesprochen werden,<br />

welche Hilfen notwendig sind<br />

<strong>und</strong> erwartet werden.<br />

<strong>Beruf</strong>liche �Rehabilitationseinrichtungen:<br />

Spezifische <strong>Beruf</strong>sbildungs<strong>und</strong><br />

<strong>Beruf</strong>sförderungswerke für blinde<br />

<strong>und</strong> sehbehinderte Menschen bieten<br />

117<br />

B

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