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Fachlexikon Behinderung und Beruf 2011, Integrationsamt

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214 Schädigungen des Zentralnervensystems<br />

Nach dem Ausmaß der Schädigung im<br />

Verlauf des Rückenmarks (Hals-, Brustoder<br />

Lendenmark) ergeben sich unterschiedlich<br />

schwere Beeinträchtigungen.<br />

Es wird unterteilt in:<br />

Paraplegie: Hierbei handelt es sich<br />

primär um die Lähmung beider Beine<br />

<strong>und</strong> der Rumpfmuskulatur.<br />

Tetraplegie: Verletzungen im Halsbereich<br />

führen zu einer hohen Querschnittslähmung,<br />

die Arme <strong>und</strong> Beine<br />

betrifft <strong>und</strong> eine Beeinträchtigung der<br />

Atmung <strong>und</strong> der inneren Organe zur<br />

Folge hat.<br />

Hemiplegie: So wird die Lähmung<br />

einer Körperhälfte bezeichnet.<br />

Diplegie: Es handelt sich um die doppelseitige<br />

Lähmung des oberen oder<br />

unteren Körperabschnitts.<br />

Monoplegie: Darunter ist die Lähmung<br />

eines Arms oder eines Beins zu<br />

verstehen.<br />

Ein querschnittsgelähmter Mensch ist<br />

nicht mehr in der Lage, zu stehen <strong>und</strong><br />

zu gehen. Er ist i. d. R. auf den Rollstuhl<br />

<strong>und</strong> eine sitzende Tätigkeit angewiesen.<br />

Dies sind zugleich die bestimmenden<br />

Merkmale im Rahmen der �beruflichen<br />

Ersteingliederung oder der �beruflichen<br />

Wiedereingliederung.<br />

Im Arbeitsleben zu beachten: Um bei<br />

einer vorliegenden Querschnittslähmung<br />

die weitere <strong>Beruf</strong>sausübung oder<br />

eine Neueinstellung zu ermöglichen,<br />

müssen der Arbeitsplatz, die unmittelbare<br />

Umgebung <strong>und</strong> insbesondere die<br />

Wege zum Arbeitsplatz rollstuhlgerecht<br />

gestaltet sein. Das gilt auch für die Woh-<br />

nung der Rollstuhlfahrer, damit gewährleistet<br />

ist, dass sie selbstständig<br />

ohne große Schwierigkeiten zur Arbeit<br />

gelangen können. Außerdem kann der<br />

Einsatz einer �Arbeitsassistenz insbesondere<br />

Menschen mit einer hohen<br />

Querschnittslähmung den Arbeitsalltag<br />

erheblich erleichtern.<br />

Rollstuhlgerechte Hilfen können im<br />

Einzelnen sein:<br />

<strong>Behinderung</strong>sgerechte Ausstattung<br />

der Wohnung durch Aufzüge<br />

<strong>und</strong> Treppenlifte, Rampen <strong>und</strong> andere<br />

Hilfsmittel, die selbstständige Verrichtungen<br />

z. B. im Sanitärbereich ermöglichen,<br />

sowie leicht befahrbare<br />

Wege zu <strong>und</strong> aus dem Haus (vgl.<br />

�barrierefreies Bauen, �Wohnungshilfen).<br />

Behindertenfahrtendienst oder<br />

�Kraftfahrzeughilfen zum Erreichen<br />

des Arbeitsplatzes. Ist der<br />

Betroffene selbst in der Lage, ein Fahrzeug<br />

zu steuern, kann ein entsprechend<br />

umgerüstetes Kraftfahrzeug<br />

angeschafft werden. Zusätzlich erforderlich<br />

sind dann beispielsweise technische<br />

Ein- <strong>und</strong> Aussteigehilfen oder<br />

ein Dachgepäckträger für den Rollstuhl,<br />

der mit einer Hydraulikvorrichtung<br />

einfach <strong>und</strong> sicher per Knopfdruck<br />

angehoben wird.<br />

Barrierefreier Zugang zum Arbeitsplatz:<br />

Der Weg zum Arbeitsplatz<br />

sollte für Rollstuhlfahrer nicht<br />

mit langen Umwegen verb<strong>und</strong>en sein.<br />

Ein reservierter Parkplatz, von dem aus<br />

ein verbreiteter <strong>und</strong> vom Rollstuhl aus<br />

bedienbarer Lift erreicht werden<br />

kann, löst das Problem oft ohne gro-

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