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Fachlexikon Behinderung und Beruf 2011, Integrationsamt

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12<br />

Arbeitsmarkt<br />

Qualifikationen <strong>und</strong> Ausbildung<br />

Mit einem Anteil von 62 Prozent war, nach Angaben des Mikrozensus 2005* des<br />

Statistischen B<strong>und</strong>esamtes, der Hauptschulabschluss der häufigste Schulabschluss,<br />

den Menschen mit <strong>Behinderung</strong>en erlangten. Bei den nicht behinderten Befragten<br />

lag er bei 42 Prozent. Den Realschulabschluss konnten 19 Prozent der behinderten<br />

Menschen vorweisen, gegenüber 30 Prozent der nicht behinderten Personen. Das<br />

Abitur oder eine Fachhochschulreife erreichten 12 Prozent der behinderten Befragten,<br />

bei den nicht behinderten Menschen waren es mehr als doppelt so viele<br />

Personen (25 Prozent). R<strong>und</strong> 6 Prozent der behinderten Menschen verfügten über<br />

keinen Schulabschluss, bei den nicht behinderten waren es 3 Prozent.<br />

Die Ausbildungssituation in Deutschland hat sich in den letzten Jahren durch den<br />

2004 geschlossenen Ausbildungspakt insgesamt positiv entwickelt. Doch obwohl<br />

es in der Summe inzwischen mehr Angebote als Bewerber gibt, haben es insbesondere<br />

junge Menschen mit <strong>Behinderung</strong> nach wie vor schwer, einen geeigneten<br />

betrieblichen Ausbildungsplatz zu finden. Zum einen, weil die Anforderungen an<br />

Auszubildende <strong>und</strong> Beschäftigte in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen<br />

sind, zum anderen, weil behinderte Jugendliche während ihrer Ausbildung häufig<br />

auf intensive Unterstützung angewiesen sind.<br />

Insgesamt begannen nach Angaben des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

im Jahr 2009 r<strong>und</strong> 14.000 junge Menschen eine Ausbildung nach besonderen<br />

Ausbildungsregelungen für behinderte Menschen. Weitere 42.200 Menschen<br />

mit <strong>Behinderung</strong> besuchten im Rahmen der beruflichen Ersteingliederung eine<br />

berufsfördernde Maßnahme mit dem Ziel eines <strong>Beruf</strong>sabschlusses <strong>und</strong> 17.400<br />

befanden sich in berufsvorbereitenden Maßnahmen. Im Eingangsverfahren <strong>und</strong><br />

<strong>Beruf</strong>s bildungsbereich einer Werkstatt für behinderte Menschen wurden im Jahresdurchschnitt<br />

2009 insgesamt r<strong>und</strong> 23.000 Personen gefördert.<br />

Mit dem Ziel, insbesondere mehr jungen Menschen mit <strong>Behinderung</strong> eine Beschäf -<br />

tigung außerhalb der Werkstatt für behinderte Menschen auf dem allgemeinen<br />

Arbeits markt zu ermöglichen, stellt das Sozialgesetzbuch IX seit 2009 das Instrument<br />

der Unterstützten Beschäftigung bereit. Von dem neuen Angebot haben vom<br />

Start im Mai 2009 bis Ende Februar 2010 r<strong>und</strong> 1.850 junge Menschen Gebrauch<br />

gemacht – <strong>und</strong> die Nachfrage steigt weiter. Welche Förderung im Rahmen der<br />

Unter stützten Beschäftigung möglich ist, wird unter dem entsprechenden Stichwort<br />

im <strong>Fachlexikon</strong> erläutert.<br />

* Befragt wurden hier nur Personen ab 15 Jahren, die zum Zeitpunkt der Befragung keine Schule besuchten.<br />

Die Beantwortung der Frage war für Personen über 51 Jahre freiwillig.

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