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Fachlexikon Behinderung und Beruf 2011, Integrationsamt

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gen des Rückenmarks <strong>und</strong> der Wirbelsäule,<br />

erworbene Schädigungen der<br />

Nerven des Rückenmarks wie z. B. Kinderlähmung<br />

aufgr<strong>und</strong> einer Virusinfektion<br />

oder eine Querschnittslähmung<br />

infolge von Verletzungen. Auch die Multiple<br />

Sklerose (MS) zählt dazu.<br />

Hirnschädigung<br />

Die erworbene Hirnschädigung kann<br />

Folge eines Unfalls oder auch einer Erkrankung<br />

sein, z. B. eines Schlaganfalls,<br />

einer Gehirnblutung (Aneurysma) oder<br />

eines Hirntumors. Eine Verletzung des<br />

Gehirns als Zentralorgan hat fast immer<br />

schwerwiegende Folgen, die das Leben<br />

der Betroffenen dramatisch verändern<br />

können. Neben motorischen Störungen,<br />

etwa im Bereich der Grob- <strong>und</strong> Feinmotorik,<br />

des Gleichgewichts <strong>und</strong> der<br />

Koordination, können auch Hör- <strong>und</strong><br />

Sehbehinderungen, Sprach- <strong>und</strong> Sprech -<br />

störungen oder epileptische Anfälle auftreten.<br />

Darüber hinaus können Einschränkungen<br />

im Bereich der geistigen<br />

Leistungsfähigkeit, im Gefühlsleben<br />

oder im Sozialverhalten bestehen, z. B.<br />

hinsichtlich der Aufmerksamkeit, des<br />

Gedächtnisses, der Lernfähigkeit, der<br />

zeitlichen <strong>und</strong> örtlichen Orientierung<br />

oder der Fähigkeit, Probleme zu lösen.<br />

Im Arbeitsleben zu beachten: Nach<br />

der medizinischen Erstversorgung im<br />

Krankenhaus schließt sich i.d.R. ein länger<br />

dauernder stationärer Aufenthalt in<br />

einer Rehabilitationsklinik an. Um die<br />

Möglichkeit einer Rückkehr ins Arbeitsleben<br />

zu erproben <strong>und</strong> gezielt berufsrelevante<br />

Fähigkeiten zu trainieren, kann<br />

anschließend eine medizinisch-berufli-<br />

<strong>Fachlexikon</strong><br />

che Rehabilitation durchgeführt werden.<br />

Für Menschen, die vor der Erkrankung<br />

oder Verletzung im Erwerbsleben<br />

standen, ist die berufliche Wiedereingliederung<br />

ein vorrangiges Ziel. Sie wird<br />

von Experten der Reha-Einrichtungen<br />

eng begleitet. Eine stufenweise �Wiedereingliederung<br />

kann hierbei ein Weg<br />

sein. Mit dem Wiedereintritt in eine<br />

arbeits vertragliche Tätigkeit endet die<br />

Begleitung durch die Experten der Reha-<br />

Einrichtungen. Zur Sicherung des Arbeitsverhältnisses<br />

bieten die �Integra -<br />

tionsämter mit der �Begleitenden Hilfe<br />

im Arbeitsleben ein breites Leistungsspektrum.<br />

Querschnittslähmung<br />

Sie wird häufig durch Unfälle verursacht.<br />

Jährlich werden etwa 1.000 neue Fälle<br />

registriert. Die Querschnittslähmung ist<br />

Folge einer Rückenmarkschädigung, die<br />

– je nach Ausprägungsform – folgende<br />

Lähmungen ergeben kann:<br />

Ausfall der willkürlichen Muskelbewegung<br />

unterhalb der betroffenen<br />

Stelle am Rückenmark. Der Betroffene<br />

ist gehunfähig (motorische<br />

Lähmung).<br />

Verlust des Empfindungsvermögens:<br />

Schmerz-, Tast- <strong>und</strong> Temperaturreize<br />

können nicht oder nur noch<br />

teilweise wahrgenommen werden<br />

(sensibel-sensorische Lähmungen).<br />

Funktionsstörungen von inneren<br />

Organen wie z. B.der Harnblase, des<br />

Enddarms <strong>und</strong> der Schweißdrüsen<br />

(vegetative Lähmungen).<br />

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