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Fachlexikon Behinderung und Beruf 2011, Integrationsamt

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Stufenvertretungen<br />

�Betriebsrat<br />

�Bezirksschwerbehindertenvertretung<br />

�Gesamtschwerbehindertenvertretung<br />

�Hauptschwerbehindertenvertretung<br />

�Konzernschwerbehindertenvertretung<br />

�Personalrat<br />

�Schwerbehindertenvertretung<br />

Suchtkrankheiten<br />

Schätzungen zufolge sind 5% bis 10%<br />

der Beschäftigten in Deutschland suchtkrank<br />

im Sinne von behandlungs -<br />

bedürftig. Vorrangiges Problem ist der<br />

Alkohol. Insbesondere Frauen sind abhängig<br />

von ärztlich verordneten Medikamenten,<br />

vor allem Beruhigungs- <strong>und</strong><br />

Schmerzmitteln. Eine zahlenmäßig sehr<br />

viel geringere Bedeutung haben illegale<br />

Drogen, wie Heroin, Kokain, Cannabis<br />

(Marihuana <strong>und</strong> Haschisch) oder<br />

Ecstasy. Neben diesen stoffgeb<strong>und</strong>enen<br />

Süchten gibt es Abhängigkeiten, die<br />

nicht stoffgeb<strong>und</strong>en sind. Dazu gehören<br />

Spielsucht, Internetsucht, Essstörungen<br />

(Magersucht, Ess- bzw. Brechsucht)<br />

<strong>und</strong> Arbeitssucht.<br />

Im Arbeitsleben ist meist nicht die Suchtform<br />

das entscheidende Merkmal,<br />

sondern die Auswirkungen des Suchtverhaltens<br />

vor allem auf die Leistungsfähigkeit.<br />

Gemäß der Definition der World<br />

Health Organization (WHO) zählen<br />

suchtkranke Menschen zu den Personen<br />

mit einer „seelischen <strong>Behinderung</strong>“.<br />

Abhängigkeit: Auch wenn der Begriff<br />

„Sucht” gebräuchlich ist, so drückt „Ab-<br />

<strong>Fachlexikon</strong><br />

hängigkeit” die Problematik besser aus.<br />

Wesentliches Merkmal einer Abhängigkeit<br />

– auch im Sinne einer Krankheit –<br />

ist der Kontrollverlust. Das heißt, das<br />

Konsumieren der Droge geschieht<br />

zwanghaft <strong>und</strong> kann nicht mehr vom<br />

Willen gesteuert werden. Die Diagnose<br />

Abhängigkeit kann in Betracht gezogen<br />

werden, wenn mindestens 3 der folgenden<br />

Kriterien vorliegen:<br />

starker Wunsch oder Zwang zum Konsum<br />

verminderte Kontrollfähigkeit hinsichtlich<br />

Beginn, Beendigung <strong>und</strong><br />

Menge des Substanzkonsums<br />

Konsum zur Milderung von körper -<br />

lichen <strong>und</strong> psychischen Entzugserscheinungen<br />

Toleranzentwicklung (Es sind zunehmend<br />

höhere Dosen erforderlich, um<br />

die gewünschte Wirkung zu erreichen)<br />

Alkohol, Medikamente oder auch illegale<br />

Drogen nehmen eine immer<br />

zentralere Rolle im Leben des Betroffenen<br />

ein. Er organisiert sein Leben<br />

um die Substanz herum.<br />

fortschreitende Vernachlässigung anderer<br />

Interessen zugunsten des Substanzkonsums<br />

anhaltender Substanzkonsum trotz<br />

nachgewiesener, eindeutig schäd -<br />

licher Folgen (z. B. Leistungsabfall, Arbeitsplatzverlust,<br />

Depressionen, körperliche<br />

Folgeerkrankungen)<br />

Beispiel Alkohol: Die Alkoholkrankheit<br />

kann sich über einen längeren Zeitraum<br />

entwickeln. Die Übergänge vom „normalen”<br />

Trinkverhalten zum Alkoholmissbrauch<br />

sind fließend. Obwohl sich<br />

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