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Fachlexikon Behinderung und Beruf 2011, Integrationsamt

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Entwicklung der Arbeitslosigkeit<br />

Schwerbehinderung <strong>und</strong> Arbeit<br />

Nach den Statistiken der Agentur für Arbeit verringerte sich die Zahl der schwerbehinderten<br />

Arbeitslosen von r<strong>und</strong> 194.000 im Jahr 2005 auf r<strong>und</strong> 167.000 im Jahr<br />

2009. Während die allgemeine Arbeitslosigkeit aufgr<strong>und</strong> der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

im Jahr 2009 weniger dramatisch gestiegen ist, als vorausgesagt, verschlechterte<br />

sich die Lage für schwerbehinderte Menschen am Arbeitsmarkt seit<br />

Frühjahr 2010. So ist die allgemeine Arbeitslosigkeit im Juli 2010 im Vergleich zum<br />

Juli 2009 um 7,8 Prozent zurückgegangen, wohingegen die Arbeitslosenquote der<br />

schwerbehinderten Menschen im gleichen Zeitraum um 4,4 Prozent gestiegen ist.<br />

Wie sich die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen nach Beendigung der<br />

Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten.<br />

Die Ursachen für die hohe Arbeitslosigkeit bei schwerbehinderten Menschen sind<br />

vielfältig. So müssen sich schwerbehinderte Menschen zum Beispiel gegenüber<br />

einer wachsenden Konkurrenz an nicht behinderten Arbeitskräften auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt behaupten. Auch vom verstärkten Stellenabbau in Betrieben<br />

<strong>und</strong> Dienststellen bleiben behinderte Menschen nicht verschont.<br />

Wenn schwerbehinderte Menschen arbeitslos werden, haben sie es aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

<strong>Behinderung</strong> deutlich schwerer als ihre nicht behinderten Kollegen, wieder eine<br />

Arbeit zu finden. Viele schwerbehinderte Arbeitsuchende sind langzeitarbeitslos –<br />

nicht selten ohne Ausbildung. Häufig sind sie wesentlich älter als die nicht behinderten<br />

Arbeitslosen. Da für Ältere die Chancen auf Wiedereingliederung in den ersten<br />

Arbeitsmarkt generell zurückgehen, haben es ältere schwerbehinderte Menschen<br />

noch schwerer als alle anderen, wieder einen Arbeitsplatz zu finden. So sind<br />

sie in der Regel deutlich länger arbeitsuchend als nicht behinderte Arbeitslose.<br />

Mit der Novellierung des Sozialgesetzbuches IX, die am 1. Mai 2004 in Kraft trat, will<br />

der Gesetzgeber Arbeitgeber verstärkt motivieren, mehr behinderte <strong>und</strong> schwerbehinderte<br />

Menschen auszubilden <strong>und</strong> zu beschäftigen. Das Gesetz zur Förderung der<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Beschäftigung schwerbehinderter Menschen soll dazu beitragen, insbesondere<br />

die betriebliche Ausbildungssituation behinderter <strong>und</strong> schwerbehinderter<br />

Jugendlicher <strong>und</strong> junger Erwachsener zu verbessern <strong>und</strong> die Zahl der schwerbehinderten<br />

Beschäftigten auf dem ersten Arbeitsmarkt wieder zu erhöhen.<br />

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