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Fachlexikon Behinderung und Beruf 2011, Integrationsamt

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120 Chronische <strong>und</strong> innere Erkrankungen<br />

Zu vermeiden sind:<br />

körperlich schwere Arbeiten<br />

extreme Klimasituationen<br />

ungünstige Arbeitszeiten<br />

Hilfen: Neben den medizinischen <strong>und</strong><br />

beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen<br />

ist insbesondere auch die stufenweise<br />

�Wiedereingliederung eine gute Hilfe<br />

für die Rückkehr an den Arbeitsplatz.<br />

Die Arbeitsbelastung kann so auf die<br />

noch eingeschränkte körperliche <strong>und</strong><br />

seelische Leistungsfähigkeit abgestimmt<br />

werden. Dem Arbeitgeber <strong>und</strong><br />

dem Betroffenen sind die Möglichkeiten<br />

der �Begleitenden Hilfe im Arbeitsleben<br />

aufzuzeigen.<br />

Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)<br />

Bei der Zuckerkrankheit wird in der<br />

Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin<br />

produziert, so dass die Körperzellen die<br />

aufgenommene Nahrung nicht adäquat<br />

verarbeiten können. Durch Insulininjektionen,<br />

kontrollierte Nahrungsaufnahme,<br />

strenge Diät <strong>und</strong> Bewegung muss<br />

der Blutzuckerspiegel im Normbereich<br />

gehalten werden. Ständige Blutzuckerkontrollen<br />

sind notwendig, um eine<br />

drohende Unterzuckerung oder den lebensbedrohlichen<br />

Zustand einer Überzuckerung<br />

zu vermeiden. Wenn es nur<br />

schwer gelingt, den Blutzuckerspiegel<br />

einzustellen, kann eine Schwerbehinderung<br />

vorliegen.<br />

Zu vermeiden sind: Von risikoreichen<br />

<strong>Beruf</strong>en, die den Arbeitnehmer selbst<br />

oder andere Menschen gefährden – z.B.<br />

Personenbeförderung, Transport gefährlicher<br />

Güter – ist abzusehen. Eine<br />

plötzlich auftretende Unterzuckerung<br />

kann zu einem minutenlangen starken<br />

Leistungsabfall <strong>und</strong> in seltenen Fällen<br />

auch zur Beeinträchtigung des Bewusstseins<br />

führen.<br />

Im Arbeitsleben zu beachten: Die berufliche<br />

Tätigkeit muss eine gleichmäßige<br />

Lebensführung <strong>und</strong> Zeiteinteilung ermöglichen,<br />

z. B. müssen regelmäßig<br />

Pausen eingelegt werden, um Nahrung<br />

zu sich nehmen zu können.<br />

Chronisches Nierenversagen<br />

<strong>und</strong> Spenderniere<br />

Den Ausfall der Entgiftungs- <strong>und</strong> Entwässerungsfunktion<br />

der Nieren konnten<br />

Menschen früher nur wenige Tage überleben.<br />

Erst seit der Einführung der<br />

Blutwäsche (Dialyse) <strong>und</strong> der Nierentransplantation<br />

ist ein langfristiges Weiterleben<br />

möglich geworden. Bei Dialyse-Patienten<br />

ergeben sich jedoch<br />

erhebliche Einschränkungen bezüglich<br />

der Nahrungs- <strong>und</strong> Flüssigkeitszufuhr<br />

<strong>und</strong> der freien Zeiteinteilung. Dialyse-Patienten<br />

müssen zwei- bis dreimal wöchentlich<br />

für 3 bis 5 St<strong>und</strong>en an das Dialysegerät<br />

angeschlossen werden. Die<br />

Behandlung ist körperlich anstrengend<br />

<strong>und</strong> beeinträchtigt das allgemeine<br />

Wohlbefinden. Die Dialyse bestimmt<br />

den Lebensrhythmus <strong>und</strong> somit auch<br />

das Arbeitsleben.<br />

Auch wer ein Spenderorgan erhält, muss<br />

in besonderem Maße auf seine Ges<strong>und</strong>heit<br />

achten. Um eine Abstoßung<br />

des neuen Organs zu verhindern, müssen<br />

dauerhaft starke Medikamente eingenommen<br />

werden, die die Immunab-

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