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Internationale Katastophenhilfe - repOSitorium - Universität Osnabrück

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radiologischen Bereich und dementsprechend die jeweils geänderte<br />

Schwerpunktbildung auf den Abschluss bilateraler Verträge ausgewirkt.<br />

Erkannt wurde aber auch, dass die bilateralen Abkommen zumindest in<br />

Ergänzung zu - gegebenenfalls auch an Stelle von - multilateralen Abkommen<br />

im Katastrophenbereich für die Vertragsparteien erhebliche Vorteile mit sich<br />

bringen, von denen vor allem ein wesentlicher Aspekt der Informationsfluss<br />

und die Beschleunigung von Maßnahmen zwischen den Vertragsparteien<br />

durch den direkten schnellen Kontakt - zumindest in der Theorie - ist.<br />

Es ergibt sich ferner, dass die enorme Vertragsdichte der bilateralen<br />

Abkommen über Vorsorge und Zusammenarbeit im Nuklearbereich gerade in<br />

Europa mit bisher 61 Abkommen unterschiedlichen Inhalts und in den<br />

verschiedenen Kombinationen zum einen von der hohen Dichte der<br />

Nuklearanlagen, zum anderen aber auch maßgeblich durch das Unfallereignis<br />

im Kernkraftwerk Tschernobyl vom 26.04.1986 beeinflusst worden ist, von<br />

dessen Auswirkungen fast jeder Staat in Europa erheblich betroffen war.<br />

Letztlich kann auf eine bedürfnis- und umsetzbarkeitsorientierte Vertragspraxis<br />

geschlossen werden, die durch den Bestand der bilateralen Verträge<br />

widergespiegelt wird. Anhand der Untersuchung von Einzelfragen ist daher<br />

noch zu klären, ob trotz fehlender Verträge Hilfeleistungspflichten existieren,<br />

die auf anderen Rechtsquellen basieren. Auch wenn die Vertragspraxis im<br />

Wesentlichen tatsächlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten gerecht wird,<br />

entspricht dies nicht zwingend dem Völkerrecht und führt selbstverständlich<br />

auch nicht zu rechtlich einwandfreien Ergebnissen in jedem Einzelfall.<br />

Im Folgenden sollen daher anhand konkreter Fragestellungen bestehende<br />

Probleme zu Rechten und Pflichten im Vorfeld und bei Eintritt eines<br />

Katastrophenfalls untersucht werden.

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