22.12.2012 Aufrufe

Internationale Katastophenhilfe - repOSitorium - Universität Osnabrück

Internationale Katastophenhilfe - repOSitorium - Universität Osnabrück

Internationale Katastophenhilfe - repOSitorium - Universität Osnabrück

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

46<br />

auch auf kriegerische Ereignisse zurück 154 , bei denen ein jederzeitiges<br />

erneutes Aufflackern von Auseinandersetzungen im Raum steht; oftmals sind<br />

die Konflikte aus den tief greifenden Umbrüchen in Zentral- und Südasien<br />

entstanden und aufgrund eines sich ständig mehrenden „destruktiven<br />

Potentials“ international nur schwerlich zu kontrollieren 155 . Hinzu kommen vor<br />

allem traditionelle Aspekte der „Wahrung des Gesichts“ in Asien in<br />

Vermischung mit politischen Aspekten, die einer Anforderung von<br />

Hilfeleistungen in einer Reihe von<br />

Staaten heute noch immer entgegenstehen. Schließlich sind es aber auch<br />

Gründe des eigenen Mangels an entsprechenden Ressourcen auf<br />

entscheidenden Gebieten - ähnlich wie auf dem afrikanischen Kontinent - , die<br />

eine Hilfeleistung für andere unmöglich machen oder aber stark einschränken<br />

und damit dem Abschluss bilateraler Verträge weitgehend hinderlich sind -<br />

aber auch wenig sinnvoll erscheinen lassen.<br />

Die für den ostasiatischen Raum geltenden Gesichtspunkte treffen in<br />

bestimmten Aspekten im gleichen Maße auch für den vorderasiatischen Raum<br />

zu, wobei hier vor allem kriegerische Ereignisse aus jüngster Zeit dem<br />

Abschluss bilateraler Hilfeleistungsverträge entgegenstehen dürften. So sind<br />

beispielsweise derartige Verträge zwischen den Staaten Irak, Iran, Türkei,<br />

Syrien, Israel, Libanon, Kuwait, Afghanistan, Pakistan und Indien, gleich in<br />

welcher Kombination, zurzeit kaum denkbar 156 .<br />

154 Zu erwähnen sind hier z.B. die Kampfhandlungen zwischen Pakistan und Indien<br />

(Kaschmir) seit 1989 und zwischen Indien und Pakistan (Siachen) seit 1984. Als bedeutsam<br />

müssen ferner die innerstaatlichen Kampfhandlungen in Afghanistan seit 1992 und in<br />

Bangladesh von 1982 bis 1997 angesehen werden. Vgl. dazu: FAZ Nr. 246 vom<br />

23.10.1998, S. 2. Die Situation in den genannten Gebieten führte auch zu UN - Einsätzen:<br />

Indien - Pakistan seit 1949 (UNMOGIP); Indien - Pakistan 1965 (UNIPOM); Afghanistan -<br />

Pakistan 1988 (UNGOMAP). Siehe hierzu: Weißbuch 1994, herausgegeben vom<br />

Bundesministerium der Verteidigung, S. 68.<br />

155 Vgl. dazu: Klaus Natorp, „Vernunft am Rande des Abgrunds ?“, in: FAZ Nr. 58 vom<br />

10.03.1999, S. 16.<br />

156 Bedeutsame kriegerische Auseinandersetzungen fanden vor allem statt zwischen Israel<br />

und Libanon seit 1978, Israel und Jordanien von 1967 bis 1996, Iran und Irak von 1980 bis<br />

1988, Irak und Kuwait 1990. Dazu kommen die innerstaatlichen Unruhen und<br />

Kampfhandlungen im Libanon seit 1975, in der Türkei (Kurdengebiete) seit 1984, im Irak<br />

(Kurdengebiete) seit 1988, im Iran (Kurdengebiete) seit 1979, im Iran (Südwesten) seit 1979<br />

und Jemen 1994. Vgl. dazu: FAZ Nr. 246 vom 23.10.1998, S. 2. Zu den kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen und ihren Auswirkungen zwischen dem Irak und Iran sowie<br />

zwischen dem Irak und Kuwait siehe auch: Michaela Wimmer/Stefan Braun/Hannes<br />

Enzmann, Brennpunkt Golf, Hintergründe, Geschichte, Analysen, 1991, S. 77 ff und S. 129<br />

ff. Die Situation im vorderasiatischen Raum führte auch zu einer Reihe von UN - Einsätzen:<br />

Irak-Kuwait seit 1991 (UNIKOM); Libanon seit 1978 (UNIFIL); Syrien (Golan-Höhen) seit<br />

1974 (UNDOF); Naher Osten seit 1948 (UNTSO); Iran - Irak 1988 (UNHMOG); Irak seit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!