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Internationale Katastophenhilfe - repOSitorium - Universität Osnabrück

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Tier- und Pflanzenwelt, die teilweise einen erheblichen Artenverlust zu<br />

verzeichnen hat.<br />

Die Bedrohung der Menschen durch Katastrophen stellt sich äußerst vielfältig<br />

dar. Während die Menschen in frühester Zeit bis ins Altertum in erster Linie<br />

durch Naturkatastrophen bedroht wurden, waren es im Mittelalter vor allem<br />

auch Seuchen, die ganze Landstriche entvölkerten. Die Bevölkerungszunahme<br />

und die damit verbundene mangelnde Hygiene, vor allem in den sich bildenden<br />

Städten, begünstigten die Entstehung von Seuchen und erschwerten deren<br />

Bekämpfung. Hauptsächlich die Pest 6 , auch der „Schwarze Tod“ genannt, war<br />

eine der schwersten und häufigsten Epidemien. Sie trat in den verschiedensten<br />

Formen auf und hatte im schlimmsten Fall eine Sterblichkeitsrate von 25 bis zu<br />

75 Prozent der von ihr befallenen Bevölkerung zur Folge. Die schwerste<br />

Pestepidemie der Geschichte ereignete sich in Europa von 1348 bis 1352 und<br />

forderte ca. 25 Millionen Tote 7 . Die Pest trat in Europa zum letzten Mal<br />

1720/21 in epidemischer Form auf. Global betrachtet konnte sie jedoch bis<br />

heute nicht endgültig beseitigt werden 8 .<br />

Bis in die jüngste Zeit fordern Naturkatastrophen sehr hohe Verluste von<br />

Menschenleben, wie z.B. der Ausbruch des Vulkans Krakatau im Jahr 1883.<br />

Beim Einsturz der bei der Eruption entstandenen Caldera 9 wurde eine hohe<br />

Flutwelle hervorgerufen, von der die Küsten des damaligen West-Javas und<br />

Südost-Sumatras verwüstet und ca. 36.000 Menschen in den Tod gerissen<br />

wurden 10 .<br />

Während die Menschen zunächst den Katastrophen- und Seuchengebieten<br />

durch Wanderung und Standortwechsel auswichen, verringerten sich mit<br />

zunehmender Weltbevölkerung und Siedlungsdichte die Möglichkeiten zum<br />

6 Lat.: „pertis“ = Seuche, Unglück.<br />

7 Vgl.: R. Pollitzer, Plague, Genf 1954; J. Nohl, Der Schwarze Tod - Eine Chronik der Pest<br />

1348 - 1720, Potsdam, 1924.<br />

8 Die heutige Verbreitung der Krankheit wird nur noch aus den pestverseuchten Reservoiren<br />

wild lebender Nagetiere (Waldpest) gespeist, die vor allem in Zentralasien, Ost- und<br />

Zentralafrika, Madagaskar, Südamerika und den westlichen USA (Rocky Mountains)<br />

bestehen. Im April 1991 wurden Pest-Fälle noch aus Madagaskar, Tansania, Zaire, Bolivien,<br />

Brasilien, Peru und Vietnam gemeldet. 1989 erkrankten weltweit 770 Personen, davon 315<br />

in Afrika, mit 55 Todesfällen. 1994 traten jedoch erneut epidemische Formen der Pest in<br />

Malawi, Moçambique und Indien auf (zit. nach Brockhaus - Die Enzyklopädie, 20. überarb.<br />

und aktualisierte Aufl.1996).<br />

9 Caldera (span. eigentlich Kessel) = Riesenkrater, der durch Einbruch eines Vulkans nach<br />

Entleerung der oberflächennahen Magmakammer entsteht.<br />

10 Vgl.: Meyers Lexikon.

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