Internationale Katastophenhilfe - repOSitorium - Universität Osnabrück

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Die am Beispiel Deutschlands für die zurückliegende Zeit beispielhaft
aufgezeigte Situation gilt nahezu in gleichem Maße auch für viele andere
europäische Staaten, die in einem mindestens gleichen Umfang von
entsprechenden Schadensereignissen und Naturkatastrophen betroffen waren.
So wurden europaweit bis 2002 die höchsten Schäden durch die Orkane im
Winter 1990 mit insgesamt 15 Milliarden Dollar verursacht 25 . Weltweit wurden
bereits in den ersten drei Quartalen des Jahres 2002 nach Angaben der
Vereinten Nationen mehr als 500 Naturkatastrophen registriert, wobei in
diesem Jahr auch gerade eine Vielzahl von Ereignissen in Europa zu der
Entstehung von Schäden in Höhe von insgesamt 70 Milliarden Dollar
beigetragen haben. Hierbei gehen alleine 56 Milliarden Dollar an Schäden auf
Unwetter mit außergewöhnlichen Regenmengen, Überflutungen, Wirbelstürme
und andere Witterungsunbilden der Natur zurück, wie in einer Studie der
Münchener Rück-Versicherung in Zusammenarbeit mit dem UN-
Umweltprogramm (UNEP) festgestellt worden ist 26 . Für das ganze Jahr 2002
hat die Münchener Rück-Versicherung abschließend 700 Schadensereignisse
erfasst, bei denen rd. 11.000 Menschen ums Leben kamen. Im Jahr 2001 lag
die Zahl der Todesopfer bei einer gleichen Anzahl an Schadensereignissen
deutlich höher, da alleine wegen der großen Erdbeben in Nordwestindien und
in El Salvador 25.000 Personen ums Leben kamen. Knapp 500
Schadensereignisse entfielen aber auch in diesem Jahr auf Stürme und
Überschwemmungen 27 . Bemerkenswert ist, dass die Tendenz der hohen
Schäden durch Naturkatastrophen in den letzten Jahren anhält und die im Jahr
2002 von Menschen verursachten technischen Katastrophen unter Einschluss
von Flugzeugabstürzen, Schiffsunglücken, Großbränden und der neuerdings
durch die Versicherungswirtschaft hinzu gerechneten Terroranschläge bei
weitem nicht das Schadensausmaß der Naturkatastrophen erreicht 28 .
Angesichts der aufgezeigten erheblichen Personen- und Sachschäden stellt
sich die Frage, ob rechtliche Möglichkeiten und Verpflichtungen der
Vorbeugung und Hilfe bestehen.
25 FAZ Nr. 190 v. 17.08.2002, S. 11
26 FAZ Nr. 254 v. 01.11.2002, S. 7.
27 FAZ Nr. 303 v. 31.12.2002, S. 20.
28 FAZ Nr. 303 v. 31.12.2002, S. 20.