Internationale Katastophenhilfe - repOSitorium - Universität Osnabrück
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gegenseitige Hilfeleistung bei der Bekämpfung von Katastrophen oder<br />
schweren Unglücksfällen erwarten. Als Beispiel für diese Annahme kann auf<br />
die in Papua Neuguinea im Juli 1998 durch Tsunamis ausgelöste Katastrophe<br />
verwiesen werden. Bei dieser Naturkatastrophe wurden auf einem<br />
Küstenstreifen von ca. 30 km Breite verheerende Zerstörungen verursacht, die<br />
3.000 Tote und Tausende von Obdachlosen zur Folge hatten. Erste<br />
Rettungsteams kamen aus Australien und Neuseeland in kürzester Zeit, um in<br />
dem nur über See oder auf dem Luftweg zu erreichenden Katastrophengebiet<br />
Hilfe zu leisten und zu organisieren 128 .<br />
Eine enge Zusammenarbeit zur Verhütung der Entstehung von<br />
Katastrophensituationen durch Naturereignisse besteht in dieser Region auch<br />
zwischen Australien, Neuseeland, Westsamoa, den Cook-Inseln und den<br />
Fidschi-Inseln in der bereits seit 1965 bestehenden „International Coordination<br />
Group for the Tsunami Warning System in the Pacific“ (ITSU) 129 , im<br />
„International Tsunami Information Centre“ (ITIC) 130 und im „International<br />
Tsunami Warning System“ (ITWS) 131 .<br />
Diese praktizierte Zusammenarbeit zeigt - auch ohne das Bestehen von<br />
bilateralen Verträgen - ein "Übereinkommen zur gegenseitigen Hilfeleistung"<br />
bei den in der Region Australien und Ozeanien insbesondere durch Tsunamis<br />
bestehenden Gefahrenlagen. Hierbei ist davon auszugehen, dass nur<br />
Australien und Neuseeland über hinreichende, notwendige und geeignete<br />
Katastrophenschutzorganisationen sowie die erforderlichen Luftfahrt- und<br />
Schifffahrtskapazitäten für eine schnelle und effektive Hilfeleistung in diesem<br />
Gebiet verfügen. Das ist vor allem auch wegen der klimatischen Verhältnisse<br />
und der sich ergebenden Gefahren der Entstehung von Seuchen von<br />
Bedeutung. Der Transport von Medikamenten und ärztlichem Hilfspersonal,<br />
der keine besonders großen Transportkapazitäten erfordert, kann bei den<br />
geographischen Gegebenheiten auf dem Luftweg nur durch die in Australien<br />
und Neuseeland ausreichend vorhandenen - auch militärischen - Luftfahrzeuge<br />
erfolgen. Im geschilderten Fall der Tsunami-Katastrophe in Papua Neuguinea<br />
im Jahr 1998 wurden von Australien sofort vier Hercules-Transportflugzeuge<br />
mit Medikamenten, notwendigen Hilfsgütern und 25 Militärärzten in das<br />
128 FAZ Nr. 165 vom 20.07.1998, S.11; HNA Nr. 165 vom 20.07.1998, S.18 und HNA Nr.<br />
166 vom 21.07.1998, S.11.<br />
129 Vgl. dazu z.B.: Yearbook of International Organisations 1996/97, Vol. 1, # 07305.<br />
130 Vgl. dazu z.B.: Yearbook of International Organisations 1996/97, Vol. 1, # 09041.<br />
131 Vgl. dazu z.B.: Yearbook of International Organisations 1996/97, Vol. 1, # 09042.