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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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134<br />

Abteilung Haftkrankenhaus<br />

genutzt. ■ Für die Sicherung des Haftkrankenhauses<br />

nach außen war die Abt. XIV des<br />

MfS Berlin verantwortlich. Probleme, die im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Unterbringung in<br />

dem Dienstkomplex Freienwal<strong>der</strong> Str. standen,<br />

sollten von den dort ansässigen HA IX<br />

und <strong>der</strong> Abt. XIV entschieden und gelöst<br />

werden. ■ Seit Mitte <strong>der</strong> 1960er Jahre entwickelten<br />

sich die Beziehungen zur Abt. Medizinischer<br />

Dienst problematisch, was zulasten<br />

<strong>der</strong> medizinischen Versorgung <strong>der</strong> Untersuchungshäftlinge<br />

und <strong>der</strong> Betreuung <strong>der</strong> Sanitätsstelle<br />

<strong>der</strong> Abt. XVI ging. Die mündlichen<br />

Zusagen des Ministers an den Ltr. des Medizinischen<br />

Dienstes entspannten diesen »ungelösten<br />

Fragenkomplex« nicht. Im Herbst<br />

1969 for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Chef des Medizinischen<br />

Dienstes, Oberst Dr. KEMPE, die »Auflösung<br />

des Haftkrankenhauses als selbstständige<br />

Einheit« und legte einen entsprechenden<br />

Befehlsentwurf vor. Im Rahmen <strong>der</strong><br />

Neuordnung <strong>der</strong> Sicherstellungsbereiche<br />

nach <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> HV B wurde die<br />

Abt. HK als Abt. Haftkrankenhaus in die<br />

Struktur des nunmehr Zentralen Medizinischen<br />

Dienstes eingeglie<strong>der</strong>t.<br />

9. Struktur/Strukturentwicklung<br />

Die Abt. HK war in einen stationären und<br />

einen ambulanten Bereich unterteilt. Das<br />

Referat 1, Wachkommando, arbeitete im<br />

Schichtdienst. Das Fachreferat 2 deckte die<br />

Bereiche Innere Medizin, Chirurgie und, seit<br />

<strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>der</strong> 1960er Jahre, Stomatologie,<br />

Zahnheilkunde mit Fachärzten und<br />

Fachschwestern ab. Ferner bestanden die<br />

Sachgebiete Apotheke, Medizintechnik und,<br />

ab <strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>der</strong> 1960er Jahre, Labor.<br />

In den Untersuchungshaftanstalten I<br />

(Freienwal<strong>der</strong> Str.) und II (Magdalenenstr.)<br />

war je eine Ambulanz eingerichtet. In den<br />

Ambulanzen erbrachten z. T. auch Vertragsärzte<br />

Versorgungsaufgaben. ■ Eine forensisch-psychiatrische<br />

Begutachtung <strong>der</strong> Strafgefangenen<br />

o<strong>der</strong> Untersuchungshäftlinge<br />

war nicht möglich. In <strong>der</strong> Abt. HKH des<br />

ZMD war ab 1977 ein Facharzt für Psychologie/Neurologie<br />

tätig.<br />

10. Objekte<br />

Das Haftkrankenhaus befand sich in dem<br />

Dienstkomplex Berlin-Hohenschönhausen,<br />

Freienwal<strong>der</strong> Str. 15–19, für den die HA IX<br />

verantwortlich zeichnete und in dem u. a.<br />

auch die UHA I/Abt. XIV untergebracht<br />

war.<br />

11. Unterstellung<br />

Die Abt. HK war dem Minister für <strong>Staatssicherheit</strong>,<br />

GO MIELKE, »in <strong>der</strong> Anleitung<br />

und Kontrolle« unmittelbar unterstellt.<br />

12. Leiter<br />

9/1960–9/1962: Dr. med. Wolfgang DORR<br />

(vorher AL in <strong>der</strong> Abt. BdL; später OibE auf<br />

<strong>der</strong> Linie VIII)<br />

9/1962–6/1964: Hptm. MR Dr. Reinhard<br />

UHLIG (komm.; später OibE)<br />

7/1964–3/1969: Oltn. Dr. med. Alfred-<br />

Harald HAARFELD (erst komm., ernannt<br />

1/1965; 1965 Hptm.)<br />

3/1969–2/1974: Hptm. Dr. jur. Bernhard<br />

LANDES (erst komm., ernannt 9/1972; 1972<br />

Maj.)<br />

Ltr. <strong>der</strong> Abt. HK des ZMD:<br />

2/1974–5/1986: Maj. Dr. jur. Bernhard<br />

LANDES (1976 OSL; 1983 Oberst)<br />

6/1986–1989: OSL OMR Dr. med. Herbert<br />

VOGEL<br />

13. Entwicklung des Personalbestandes<br />

insgesamt<br />

12/1960: 23 (darunter 9 Frauen)<br />

12/1970: 50 (darunter 15 Frauen)<br />

12/1973: 49 (darunter 15 Frauen)<br />

13.1. darunter Attestierte bzw. BU/BO<br />

12/1960: 23 (darunter 9 Frauen)<br />

12/1970: 50 (darunter 15 Frauen)<br />

12/1973: 49 (darunter 15 Frauen)<br />

13.4. darunter Zivilkräfte bzw. Zivilbeschäftigte<br />

12/1960: 0<br />

12/1970: 0<br />

12/1973: 0

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