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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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likfluchten über GÜST und die Bearbeitung<br />

von Fluchthilfeorganisationen in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland bzw. in Westberlin<br />

und im Ausland einen markanten Schwerpunkt.<br />

7. Internationale Verbindungen<br />

Die HA VI war eingebunden in die bi- und<br />

multilaterale Zusammenarbeit <strong>der</strong> Sicherheitsorgane<br />

<strong>der</strong> sozialistischen Län<strong>der</strong>, z. B.<br />

in die Abstimmung <strong>der</strong> Abt. XXII mit <strong>der</strong><br />

14. Verwaltung des FMdI <strong>der</strong> ČSSR zur Zusammenarbeit<br />

bei <strong>der</strong> »Bekämpfung des<br />

Menschenhandels«. Die Vertretung des KfS<br />

beim MfS <strong>der</strong> DDR setzte zur Aufrechterhaltung<br />

eines ständigen Arbeitskontaktes vereinbarungsgemäß<br />

einen Verbindungsoffizier<br />

bei <strong>der</strong> HA VI ein. Seit Mitte <strong>der</strong> 1960er<br />

waren mind. während <strong>der</strong> Sommersaison in<br />

Ungarn und Bulgarien, seit Anfang <strong>der</strong><br />

1970er Jahre auch in <strong>der</strong> ČSSR Operativgruppen<br />

<strong>der</strong> HA VI (1988/89 Bereich Auslandstourismus,<br />

Abt. 2) vereinbarungsgemäß<br />

tätig. Ab März 1972 erfolgte an <strong>der</strong> GÜST<br />

Frankfurt/O.-Stadtbrücke eine gemeinsame<br />

Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs<br />

durch die DDR und die VR Polen. Die<br />

Abfertigung erfolgte durch die Linie VI,<br />

PKE Frankfurt/O.-Stadtbrücke in Abstimmung<br />

mit dem Ltr. <strong>der</strong> Passkontrolle <strong>der</strong> VR<br />

Polen und den Leitern <strong>der</strong> Zollkontrollorgane<br />

bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>. Die HA VI war auch für<br />

die Koordinierung und Abstimmung <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit auf dem Gebiet <strong>der</strong> Passkontrolle,<br />

die Bearbeitung von Vorkommnissen<br />

und auch das Ermitteln von Stimmungen<br />

aus dem grenzüberschreitenden<br />

Verkehr von Bürgern <strong>der</strong> DDR und <strong>der</strong> VR<br />

Polen zuständig. Die Republik Kuba nahm<br />

das Fachwissen <strong>der</strong> HA VI bei Großveranstaltungen,<br />

wie den XI. Weltfestspielen <strong>der</strong><br />

Jugend und Studenten 1978, <strong>der</strong> 6. Konferenz<br />

nichtpaktgebundener Län<strong>der</strong> 1979,<br />

beim Neubau des Flughafens Havanna bzw.<br />

bei <strong>der</strong> Technikausstattung <strong>der</strong> Flug- und<br />

Seehafen-Grenzübergangsstellen in Anspruch.<br />

■ Die HA VI beteiligte sich aktiv an<br />

dem Auf- und Ausbau von Sicherheitsorga-<br />

Hauptabteilung VI (Passkontrolle, Tourismus, Interhotel) 279<br />

nen in Län<strong>der</strong>n mit sozialistischer Orientierung<br />

sowie an<strong>der</strong>en befreundeten Län<strong>der</strong>n<br />

und Bewegungen: Hierzu gehörten u. a.<br />

Konsultationen zu Grenzkontrolle und<br />

grenzüberschreitendem Verkehr mit<br />

Moçambique o<strong>der</strong> <strong>der</strong> VDR Jemen. Die Entsendung<br />

von Beratern zur Anleitung <strong>der</strong><br />

Fahndungs- und Auswertungsarbeit auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> Immigration in <strong>der</strong> VR Moçambique<br />

o<strong>der</strong> eine Konzeption für den grenzüberschreitenden<br />

Verkehr auf dem Flughafen<br />

Luanda in Angola. In <strong>der</strong> DDR wurden<br />

Ausbildungen realisiert, z. B. für Leitungska<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Linie Migracao <strong>der</strong> VR Moçambique.<br />

In <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> HA VI mit<br />

den Sicherheitsorganen <strong>der</strong> Republik Nicaraguas<br />

ging es um die Sicherung des Flugplatzes<br />

in Managua, im grenzüberschreitenden<br />

Verkehr, um Lieferung von Material und<br />

Ausrüstungen, Bereitstellung von Schulungsmaterialien<br />

sowie Spezialistenausbildung<br />

auf <strong>der</strong> Linie VI. Einige Maßnahmen<br />

wurden gemeinsam vom MfS und dem MdI<br />

<strong>der</strong> DDR organisiert und durchgeführt.<br />

8. Entwicklung/Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Mit dem Transitabkommen, dem Verkehrs-<br />

und dem Grundlagenvertrag zwischen <strong>der</strong><br />

DDR und <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />

von 1971 bzw. 1972 und den dazu erlassenen<br />

Bestimmungen erfolgte das Wirken <strong>der</strong><br />

HA VI in einem neu geregelten Kontext und<br />

vom Umfang her in völlig an<strong>der</strong>en Dimensionen.<br />

Diese Verträge führten u. a. zu einer<br />

merklichen Erweiterung des grenzüberschreitenden<br />

Verkehrs, zur Zulassung weiterer<br />

GÜST. Die Überwachung <strong>der</strong> betroffenen<br />

Binnenwasserstraßen bzw. <strong>der</strong> relevanten<br />

Strecken <strong>der</strong> Deutschen Reichsbahn<br />

verblieben im Zuständigkeitsbereich <strong>der</strong><br />

HA XIX. Die Erleichterungen von Einreisen<br />

aus <strong>der</strong> Bundesrepublik bzw. Westberlin<br />

(mehrmalige Einreisen im Kalen<strong>der</strong>jahr,<br />

Ausweitung <strong>der</strong> Gründe für Einreisen, höhere<br />

Freigrenzen für Geschenke), aber auch<br />

Reisemöglichkeiten für DDR-Bürger in<br />

»dringenden Familienangelegenheiten« betrafen<br />

die Linie VI in beson<strong>der</strong>er Weise.

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