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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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die Bezeichnung »Wachregiment Berlin«<br />

tragen sollte. Diese Bezeichnung wurde im<br />

Dezember 1967, zum 50. Jahrestag <strong>der</strong> Bildung<br />

<strong>der</strong> Allrussischen Außerordentlichen<br />

Kommission, <strong>der</strong> Tscheka, um den Namen<br />

<strong>der</strong>en ersten Leiters, F. E. DZIERZYNSKI,<br />

ergänzt. Auch wenn <strong>der</strong> Befehl 314/54 den<br />

Schluss nahe legt, das Wachregiment sei<br />

eine »Kasernierte Wacheinheit <strong>der</strong> HA PS«<br />

gewesen, agierte das WR als selbstständige<br />

Diensteinheit, wobei über Jahre in Personalangelegenheiten<br />

und dienstaufsichtsmäßig<br />

dem Ltr. <strong>der</strong> HA PS beson<strong>der</strong>e Aufgaben<br />

zukamen, etwa als Ltr. <strong>der</strong> Attestationskommissionen<br />

des WR. Am 7.10.1958 erhielt<br />

das Wachregiment des MfS die Truppenfahne<br />

verliehen.<br />

9. Struktur/Strukturentwicklung<br />

1951 unterglie<strong>der</strong>te sich das Wachbataillon<br />

(Berlin-Adlershof) wohl in zwei Bataillone,<br />

zu denen jeweils ein Stab, eine Intendantur,<br />

vier Kompanien und ein Kommando Lichtenberg<br />

gehörten. Eines <strong>der</strong> Bataillone verfügte<br />

über ein Kommando Hundestaffel und<br />

die Fahrkompanie. ■ Die Wachbataillone <strong>der</strong><br />

Landesverwaltungen Mecklenburg, Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie Brandenburg<br />

unterstanden dem MfS Berlin. Mit Auflösung<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und Bildung <strong>der</strong> Bezirke<br />

in <strong>der</strong> DDR im Sommer 1952 wurden die<br />

Wachbataillone umbenannt (z. B. Wachbataillon<br />

<strong>der</strong> BV Erfurt). Gleichwohl blieben<br />

sie in <strong>der</strong> Zuständigkeit des MfS Berlin und<br />

fielen nicht zur Struktur <strong>der</strong> jeweiligen neugebildeten<br />

Bezirksverwaltungen (hier: Dresden,<br />

Erfurt, Halle, Potsdam bzw. Schwerin).<br />

Zumindest seit dem Frühjahr 1952 ist eine<br />

Ehrenkompanie des Wachbataillons des MfS<br />

ausgewiesen. In diesem Zusammenhang kam<br />

es auch zum Gebrauch des Begriffs »Wachregiment«.<br />

■ 1952/53 glie<strong>der</strong>te sich das von<br />

Regimentskommandeur und Stellv. PK geleitete<br />

Wachregiment Berlin-Adlershof in<br />

Stab (mit Intendantur, Personal, Organisation,<br />

Partei- und FDJ-Arbeit, Verpflegung,<br />

Kasse, Bekleidung, Waffen, Sanitätswesen,<br />

Musikinspizient usw.), zwei Bataillone, die<br />

Wachregiment »Feliks Dzierżyński« 467<br />

in Kompanien (technische Kompanie,<br />

Transportkompanie usw.) und weiter in Züge<br />

unterglie<strong>der</strong>t waren. Die nachgeordneten<br />

Wachbataillone <strong>der</strong> Bezirke waren analog<br />

aufgebaut. 1954 glie<strong>der</strong>te sich das Wachregiment<br />

in Regimentsleitung, die Stäbe I (Geschäftsstelle,<br />

Operativ), II (PK-Abteilung,<br />

Jugend und Sport), III (Personalabteilung),<br />

IV (Versorgung), V (Finanzen), Sanitätswesen,<br />

die Bataillone mit eigenen Stäben und<br />

Kompanien (inkl. einer Stabskompanie), die<br />

ihrerseits jeweils in Züge unterglie<strong>der</strong>t waren.<br />

Die Schule Halle umfasste nun drei Fakultäten<br />

(Militärische Ausbildung, Polit und<br />

Polizeitaktische Verwendung). ■ Nach <strong>der</strong><br />

Ausglie<strong>der</strong>ung aus den KWE im Herbst<br />

1954 glie<strong>der</strong>te sich das WR in Regimentsleitung<br />

(Kommandeur, Stellv. Polit, Stabschef<br />

und Stellv. Operativ, die Stellv. für Ka<strong>der</strong>fragen,<br />

für Verwaltung und für Wirtschaft),<br />

zwei Wachbataillone und ein Kampfbataillon.<br />

Die beiden Wachbataillone waren mit<br />

jeweils drei Kompanien untersetzt, während<br />

das Kampfbataillon – auch bezeichnet als<br />

Spezialkompanie o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>einheit – über<br />

eine Panzerspähwagenkompanie (mit 12 Panzerspähwagen)<br />

sowie Wasserwerferzüge (mit<br />

6 Wasserwerfern Typ G 5) und SMG-Züge<br />

(mit 25 SMG Maxim) verfügte. Zum WR<br />

Berlin gehörten weiter eine Verkehrs-, eine<br />

Fahr-, und die Ehrenkompanie, ein Musikkorps,<br />

ein Pionier- und Feuerwehrzug. Die<br />

Nachrichten- und die Hundekompanie (auch<br />

bezeichnet als Hundestaffel) rechneten neben<br />

dem Kampfbataillon zu den Son<strong>der</strong>einheiten<br />

des WR. Die fünf territorialen Wachbataillone<br />

gehörten zum Mannschaftsbestand<br />

des WR. Die Zuordnung <strong>der</strong> bisherigen<br />

Schule, nunmehr Unteroffiziersschule Halle,<br />

ist für den Zeitpunkt Ende 1954 nicht eindeutig.<br />

■ Die DA 53/54 des Staatssekretärs<br />

für <strong>Staatssicherheit</strong> im MdI vom 15.11.1954<br />

über die Aufgaben des neugebildeten Wachregiments<br />

Berlin bestätigte die Zuordnung,<br />

im Sinne einer Unterstellung, des WR zur<br />

HA PS, einschließlich <strong>der</strong> operativen Bearbeitung.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> KWE und <strong>der</strong> fünf<br />

Abteilungen mit eigenem Ortsbereich in

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