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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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7. Internationale Verbindungen<br />

Keine Daten bekannt<br />

8. Entwicklung/Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Die ASR wurde im Januar 1964 gebildet,<br />

unmittelbar nach Abschluss des 1. Passierscheinabkommens,<br />

das Westberlinern vom<br />

17.12.1963 bis 5.1.1964 den Besuch ihrer<br />

Verwandten in Berlin (Ost) ermöglichte;<br />

aber auch im Zusammenhang mit dem<br />

grenzüberschreitenden Reiseverkehr in und<br />

vor allem durch die DDR. ■ Die Übertragung<br />

operativer Aufgaben zur Sicherung des<br />

Reiseverkehrs vom Mai 1966, für die bisher<br />

HA VIII bzw. HA XIX zuständig waren,<br />

wurde dem Anschein nach nicht lange aufrecht<br />

erhalten – die Arbeit <strong>der</strong> ASR blieb<br />

durch administrativ-technische Aufgabenstellungen<br />

determiniert. ■ Im Herbst 1968<br />

wurde die Übergabe <strong>der</strong> in <strong>der</strong> HA VII geführten<br />

Kerblochkartei zu in <strong>der</strong> DDR<br />

wohnhaften Auslän<strong>der</strong>n und Staatenlosen an<br />

die ASR zur zentralen technologischen, programmierten<br />

Erfassung und Auswertung<br />

angewiesen. ■ Die Herauslösung des Rechenzentrums<br />

(Abt. ASR/3) signalisierte die<br />

anstehende Auflösung <strong>der</strong> ASR und die Realisierung<br />

<strong>der</strong> Aufgabenstellungen in einem<br />

neuen institutionellen Rahmen.<br />

9. Struktur/Strukturentwicklung<br />

Die AG »Sicherung des Reiseverkehrs« hatte<br />

trotz Zuversetzungen aus an<strong>der</strong>en Diensteinheiten<br />

(z. B. im Oktober 1964 Ref. 4<br />

[Auslandsreisen] <strong>der</strong> Abt. XII des MfS Berlin<br />

mit 18 Mitarbeitern) erhebliche Personal-<br />

und Aufbauprobleme, sodass erst Anfang<br />

1965 erste Strukturfestlegungen erfolgten.<br />

Überdies griff man auf Heimarbeit und den<br />

Einsatz von Zivilangestellten als technische<br />

Hilfskräfte zurück. ■ Die AG »Sicherung<br />

des Reiseverkehrs« unterglie<strong>der</strong>te sich anfangs<br />

in Referate und eine operative Auswertungsgruppe,<br />

die im November 1965 erst<br />

zum Ref. 4 und dann zur Abt. 4 (Auswertung<br />

und operative Information) erhoben wurde.<br />

Im Herbst 1965 wurde die Lochkartenstation<br />

<strong>der</strong> Abt. Finanzen <strong>der</strong> ASR angeglie<strong>der</strong>t. Im<br />

Arbeitsgruppe Sicherung des Reiseverkehrs 221<br />

Juni 1966 wurde die operative Zuständigkeit<br />

für das Reisebüro <strong>der</strong> DDR von <strong>der</strong> HA XIX<br />

zur ASR verlagert. Im Sommer 1966 erfolgten<br />

eine Neufestlegung <strong>der</strong> Struktur und eine<br />

Aufwertung von Referaten zu Abteilungen.<br />

Die Abt. 1 war für den Bereich Reisen und<br />

Touristik zuständig. Die Abt. 2 umfasste<br />

allem Anschein nach Recherche, Beauskunftung,<br />

operative Information. Datenerfassung<br />

und Aufbereitung sowie Wartung <strong>der</strong> Datenverarbeitungsstationen<br />

erfolgten in <strong>der</strong> Abt. 3<br />

(Rechenzentrum, 1969 aus <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong><br />

ASR herausgelöst und als AG XIII, später<br />

Abt. XIII verselbstständigt). In <strong>der</strong> Abt. 4<br />

(Manuelle Karteien) bestanden seinerzeit<br />

vier Referate. Die Referate Primärdatenverarbeitung<br />

bzw. technische Informationsspeicher<br />

wurden 1968 zusammengelegt zum<br />

Ref. 5. Zur Lösung <strong>der</strong> übertragenen operativen<br />

Aufgaben bestand – zeitweilig – eine<br />

Abt. Operativ. Von Anfang an gab es auch<br />

einen Arbeitsstab.<br />

10. Objekte<br />

Die Leitung <strong>der</strong> ASR hatte ihren Dienstsitz<br />

in <strong>der</strong> Normannenstr.; sonst war die ASR<br />

disloziert an GÜST und unterhielt ein Rechenzentrum.<br />

Das Ref. 4 (Auswertung und<br />

Information) hatte seinen Sitz in Berlin-<br />

Johannisthal.<br />

11. Unterstellung<br />

Die ASR war während <strong>der</strong> Zeit ihres Bestehens<br />

dem 1. Stellv. d. Ministers, GM/GL<br />

Bruno BEATER, unmittelbar unterstellt.<br />

12. Leiter<br />

2/1964–6/1969: OSL Kurt OPITZ<br />

7/1969–12/1969: OSL Manfred THIELE<br />

(komm.)<br />

13. Entwicklung des Personalbestandes<br />

insgesamt<br />

12/1964: 115 (darunter 80 Frauen)<br />

12/1965: 162 (darunter 101 Frauen)<br />

12/1969: 466 (darunter 404 Frauen)

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