Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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Informationsgruppe
8. Entwicklung/Besonderheiten
Acht Wochen nach den Ereignissen des
17. Juni 1953 wurden im Staatssekretariat
für Staatssicherheit und in den Bezirksverwaltungen
»Informationsgruppen« gebildet,
»um in der Zukunft zu einer besseren, überprüften
Information zu kommen«. Dabei
wurde das Erfordernis einer »ununterbrochene(n)
Verbindung mit unseren Mitarbeitern
in [...] Betrieben« betont und für die
jeweilige BVfS eine Aufstellung der jeweils
»unterstellten Betriebe« beigefügt. ■ Im Januar
1955 übte in einer Dienstbesprechung
zur Arbeit der Informationsgruppe Staatssekretär
WOLLWEBER Kritik an den täglichen
Informationsberichten und regte einen anderen
Erscheinungsrhythmus und, je nach
Notwendigkeit, Sonderinformationen zu
wichtigen Ereignissen an.
9. Struktur/Strukturentwicklung
Keine Daten bekannt
10. Objekte
Keine Daten bekannt
11. Unterstellung
Die Informationsgruppe war dem Staatssekretär
für Staatssicherheit unmittelbar unterstellt.
12. Leiter
OSL Heinz TILCH (zuvor Stellv. Operativ
des Leiters der BV Dresden)
13. Entwicklung des Personalbestandes
insgesamt
11/1954: 8 (darunter 5 Frauen)
13.4. darunter Zivilkräfte bzw. Zivilbeschäftigte
11/1954: 0
14. BVfS
Informationsgruppen, Informationsstellen
mit zwei bis drei Mitarbeitern. Analoge
Aufgabenstellung entsprechend den Kompetenzen
der BV/V
15. Dienstliche Bestimmungen
■ Befehl 279/53 des Staatssekretärs für Staatssicherheit
im MdI v. 7.8.1953 über die Bildung einer Informationsgruppe
im SfS; BStU, MfS, BdL/Dok. Nr.
183 (dokumentiert in: Grundsatzdokumente des MfS,
S. 58–60)
■ DA 2/55 des SfS im MdI v. 12.1.1955 über die
Anforderungen an den Informationsdienst; BStU,
MfS, BdL/Dok. Nr. 3102 (in: Grundsatzdokumente
des MfS, S. 104 f.)
Die Informationsgruppe ist als selbstständige Diensteinheit
vor allem aus Kaderunterlagen und Schreiben
bekannt.