Anatomie der Staatssicherheit - BStU

Zusammenwirkens mit dem MfS bzw. zur
Absolvierung spezieller Ausbildungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen durch das MfS
in der DDR aufhalten«,
■ Sonderaufgaben der medizinischen und
psychologischen Betreuung im Zusammenhang
mit dem IM-Netz, insbes. der IM der
HV A im OG (Vorbereitung auf ihren Einsatz
sowie Stabilisierung während ihres Einsatzes
bzw. nach ihrem Einsatz),
■ Sicherung der Aus- und Weiterbildung der
Angehörigen des ZMD,
■ Aufgaben im Zusammenhang mit der Suizid-Problematik
im MfS: stationäre Einweisung
in die Neurologie/Psychiatrie bei Suizidalität
und Suizidversuch; Hilfestellung bei
Entlassung eines betreffenden Angehörigen
des MfS bzw. bei Nichtentlassung Betreuung
des Patienten »in nervenärztlicher, psychologischer
Dispensairebetreuung im MfS«.
Diese Verantwortlichkeiten galten auch für
die Medizinischen Dienste im Wachregiment,
an der Hochschule des MfS und der
FAB Eilenburg.
6. Arbeit in und nach dem OG
Der AG Operative Psychologie, 1982 erst
zur AG 10, dann zur Abt. 10 des ZMD umgebildet,
oblagen u. a. die medizinische und
psychologische Betreuung und Versorgung
von Kadern, die im Operationsgebiet zum
Einsatz kommen sollten, sich zur Erholung
in der DDR aufhielten und von zurückgezogenen
Kundschaftern (zumindest bis Mitte
der 1980er Jahre). Hierzu gehörten auch
medizinische und psychologische Maßnahmen
zur Vorbereitung ausgewählter operativer
Kräfte auf ihren Einsatz, zur Stabilisierung
während ihres Einsatzes bzw. nach ihrem
Einsatz im OG. 64
64 Nach der Versetzung des Leiters der AG 10, OSL
Dr. Gert Lips, zur Abt. VI der HV A könnte ein
Teil dieser Aufgaben von der HV A direkt durchgeführt
worden sein.
Zentraler Medizinischer Dienst 485
7. Internationale Verbindungen
Der ZMD war eingebunden in die bi- und
multilaterale Zusammenarbeit der Sicherheitsorgane
der sozialistischen Länder. Die
Vertretung des KfS beim MfS der DDR setzte
zur Aufrechterhaltung eines ständigen
Arbeitskontaktes einen Verbindungsoffizier
bei der HA KuSch ein, der auch für den
ZMD zuständig gewesen sein dürfte. ■ Der
ZMD beteiligte sich aktiv an dem Auf- und
Ausbau bzw. an der Unterstützung von Sicherheitsorganen
in Ländern mit sozialistischer
Orientierung sowie anderen befreundeten
Ländern und Bewegungen: Hierzu gehörten
u. a. die medizinische Untersuchung
und Behandlung von Angehörigen der Sicherheitsorgane
der VDR Jemen, der VR
Angola, der Republik Äthiopien oder der VR
Mocambique im Krankenhaus des ZMD
oder anderen Gesundheitseinrichtungen. Geleistet
wurden auch medizinische Behandlung
und Betreuung Verwundeter. Zu den
Solidaritätsleistungen gehörten auch Medizintechnik
und medizinische Materialien.
8. Entwicklung/Besonderheiten
Der ZMD wurde mit seiner Bildung »mit
den Rechten einer Hauptabteilung« ausgestattet.
Dem Ltr. des ZMD wurde 1974 die
zuvor selbstständige Abt. Haftkrankenhaus
unterstellt. Deren weitere Entwicklung sollte
mit den Leitern von HA IX und Abt. XIV
abgestimmt werden. Planungen für den
»Verteidigungszustand« sahen vor, die
Abt. HK dem Ltr. der Abt. XIV zu unterstellen.
9. Struktur/Strukturentwicklung
1977 Bildung der Diensteinheit »Objekt
100« für Aufbau und Inbetriebnahme des
Krankenhauses des MfS. Ab 1980 Betrieb
als Abt. Krankenhaus des ZMD des MfS in
Berlin-Buch, Hobrechtsfelder Chaussee und
Umwandlung von Poliklinik/Klinik in Zentrale
Poliklinik Ruschestr. mit Außenstellen.
Die Abt. Krankenhaus umfasste von Anfang
an die Bereiche Innere Medizin, Chirurgie,
Anästhesiologie mit Intensivstation, Neuro-