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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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7. Internationale Verbindungen<br />

Weiterführung <strong>der</strong> durch die Vorgängerabteilungen<br />

III und F realisierten Aufgaben bei<br />

<strong>der</strong> bi- und multilateralen Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Sicherheits-, Abwehr- und Aufklärungsorgane<br />

<strong>der</strong> sozialistischen Län<strong>der</strong> im AdK<br />

sowie am Auf- und Ausbau bzw. <strong>der</strong> Unterstützung<br />

von Sicherheitsorganen in Län<strong>der</strong>n<br />

mit sozialistischer Orientierung sowie an<strong>der</strong>en<br />

befreundeten Län<strong>der</strong>n und Bewegungen.<br />

Auch Aktionen wie »Wolke« zur Aufklärung<br />

<strong>der</strong> Satellitenstation in <strong>der</strong> US-<br />

Botschaft in Warschau o<strong>der</strong> von Rundfunksendungen<br />

<strong>der</strong> Solidarność wurden weitergeführt.<br />

Die Entsendung von Spezialisten<br />

– etwa für zehn Wochen nach Sambia – galt<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Anleitung, Ausbildung und<br />

praktischen Unterstützung bei Installierung<br />

und Einsatz von durch die UdSSR gelieferter<br />

Technik für die Funkabwehr und Funkaufklärung.<br />

Auch sollten z. B. in viermonatigen<br />

Qualifizierungslehrgängen (etwa in Tansania)<br />

Grundfragen <strong>der</strong> Funküberwachung als<br />

Voraussetzung für den Aufbau einer Funkabwehr-Diensteinheit<br />

vermittelt werden.<br />

■ Gemeinsam mit kubanischen Kräften wurden<br />

in den 1980er Jahren die Aktionen »Pyramide«<br />

und »Königspalme« durchgeführt,<br />

bei denen die HA III u. a. in unmittelbarer<br />

Nähe zum US-amerikanischen Stützpunkt<br />

Guantanamo zeitweilig einen Technikkomplex<br />

und kleine Spezialistengruppen zum<br />

Einsatz brachte. (Die von <strong>der</strong> HA III entwickelte<br />

Gerätetechnik mit UKW-Aufklärungsempfängern<br />

und KW-Empfängern<br />

diente zum Empfang, zur Klassifizierung<br />

und Auswertung von Sendungen etwa des<br />

US-Geheimdienstes CIA im Zusammenhang<br />

mit Kuba und Lateinamerika, von Verbindungssystemen<br />

<strong>der</strong> US-Streitkräfte und Satellitensendungen.)<br />

8. Entwicklung/Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Die HA III agierte arbeitsteilig mit dem<br />

Funkaufklärungsdienst <strong>der</strong> NVA und <strong>der</strong><br />

Funkaufklärung des militärischen Bereichs<br />

Aufklärung des MfNV. In Form des Volksmarineschiffes<br />

»Jasmund« (4. Flottille <strong>der</strong><br />

Hauptabteilung III (Funkaufklärung und Funkabwehr) 265<br />

VM) nutzte die HA III auch militärische<br />

Infrastruktur (HA III-Aufklärungsplattform<br />

an Bord). Kooperationen gab es auch mit<br />

dem MPF/ZFK und <strong>der</strong>en Funkpeilstelle<br />

Markersdorf sowie dem Zentralen Operativen<br />

Fernsehen/Funkkontrolle <strong>der</strong> Verwaltung<br />

Nachrichten des MdI.<br />

9. Struktur/Strukturentwicklung<br />

Die Leitung <strong>der</strong> HA III bestand anfangs aus<br />

dem HAL und dessen Stellvertretern Operativ<br />

(Oberst Heinz FISCHER), Technik<br />

(Oberst Hans JURICH) und Funkabwehr<br />

(Oberst Hans-Dieter EBERT). Die HA III<br />

unterglie<strong>der</strong>te sich in vier, später drei Bereiche<br />

und 31 Abteilungen, die wie<strong>der</strong>um in<br />

Referate und Arbeitsgruppen unterteilt waren.<br />

Zur HA III gehörte auch das am<br />

1.10.1973 gebildete Institut für wissenschaftlich-technische<br />

Entwicklungen – IWTE, das<br />

auch als HA III/T/6 geführt wurde. Es war<br />

abgedeckt als Einrichtung des Ministeriums<br />

für Wissenschaft und Technik <strong>der</strong> DDR in<br />

1170 Berlin-Köpenick, Köpenicker Str.<br />

325 b. Dem IWTE oblagen Forschung, Entwicklung<br />

und Produktion von Technik und<br />

Baugruppen für funkelektronische und abhörtechnische<br />

Anlagen, darunter beson<strong>der</strong>s<br />

Aufklärungs-, Empfangs-, Analyse-, Speichertechnik<br />

für mobile und stationäre Anlagen<br />

auf dem Territorium <strong>der</strong> DDR, im Ostblock<br />

o<strong>der</strong> dem OG, Entwicklung, Einrichtung<br />

und Wartung von Stützpunkttechnik,<br />

wie Antennen usw. Das IWTE unterhielt<br />

eine Reihe von Außenstellen (vgl. dazu Darstellung<br />

unter Abt. III). Das IWTE glie<strong>der</strong>te<br />

sich zunächst in Direktorate (Ökonomie,<br />

Forschung und Entwicklung, B/M – vermutl.<br />

Bau), Verwaltung, sicherstellende Bereiche,<br />

eine Ambulanz und eine Zahnambulanz, ab<br />

1985 in Stellvertreterbereiche (Sicherheit,<br />

Technik, Materiell-technische Sicherstellung),<br />

denen Fachdirektoren, Abteilungen,<br />

Arbeitsgruppen, Spezialisten unterstellt waren<br />

sowie das Fachdirektorat Ka<strong>der</strong>/Bildung.<br />

Die 1983 insgesamt 408 Mitarbeiter (OibE<br />

sowie BA) waren alle im FDGB organisiert,<br />

158 <strong>der</strong> Mitarbeiter waren Mitglie<strong>der</strong> und 3

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