07.01.2013 Aufrufe

Anatomie der Staatssicherheit - BStU

Anatomie der Staatssicherheit - BStU

Anatomie der Staatssicherheit - BStU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20<br />

– Die HA I war als »Verwaltung 2000« in allen Truppengattungen und -teilen <strong>der</strong> NVA »vor<br />

Ort« präsent, während auf Bezirksebene jeweils nur selbstständige Referate Abwehr Wehrbezirkskommando<br />

eingerichtet wurden.<br />

– Der HVA entsprachen auf Bezirksebene die Abteilungen XV.<br />

– Eine Beson<strong>der</strong>heit ergab sich – wohl aus konspirativen Gründen – in den 1960er und teilweise<br />

1970er Jahren bei <strong>der</strong> Abteilung O/Abteilung 26. Diese war für die technische Kontrolle, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Telefonkontrolle in <strong>der</strong> DDR und die des Interzonen-Fernsprech- und Fernschreibverkehrs<br />

zwischen Berlin (West) und <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland zuständig. Die<br />

Umbenennung <strong>der</strong> Abteilung O in Abteilung 26 von 1960 betraf anfangs nur das MfS Berlin,<br />

während die Referate O vor allem <strong>der</strong> Bezirksverwaltungen für <strong>Staatssicherheit</strong> Leipzig, Magdeburg<br />

und Schwerin unter <strong>der</strong> bisherigen Bezeichnung »den gesamten öffentlichen Fernsprechverkehr<br />

zwischen <strong>der</strong> DDR und Westdeutschland und Westberlin zur Feststellung feindlicher<br />

Handlungen [...] unter Kontrolle« nahmen (Aufgabe V). 5 Erst Mitte <strong>der</strong> 1970er Jahre<br />

folgte auch auf Bezirksebene die Umbenennung in Abteilung 26. Die genannte Aufgabenstellung<br />

ging später an die HA III über.<br />

– Hervorzuheben ist auch, dass in den Bezirksverwaltungen für <strong>Staatssicherheit</strong> keine Abteilungen<br />

XXI – Bearbeitung feindlicher Zentren und Personen, die gegen das MfS arbeiten – begründet<br />

wurden. Vielmehr wurden in je<strong>der</strong> BVfS, im Büro <strong>der</strong> Leitung, eine Planstelle »Persönlicher<br />

Referent des Leiters <strong>der</strong> Bezirksverwaltung für Koordinierung« (Referent für Koordinierung)<br />

geführt. Darüber hinaus soll es zeitweilig weitere Offiziere für Son<strong>der</strong>aufgaben,<br />

etwa <strong>der</strong> Arbeitsrichtung Büro <strong>der</strong> Leitung II (Westarbeit <strong>der</strong> SED und des FDGB) und <strong>der</strong><br />

Fahndungsführungsgruppe gegeben haben.<br />

Zur formalen Ordnung und Darstellung<br />

Die Einträge zu den einzelnen Diensteinheiten wurden alphabetisch sortiert. Abkürzungen wie<br />

Abt. für Abteilung o<strong>der</strong> HA für Hauptabteilung wurden unter <strong>der</strong> aufgelösten Langform eingeordnet,<br />

also beispielsweise die HA XX unter Hauptabteilung XX. Für die alphabetische Sortierung<br />

wurden insgesamt, insbeson<strong>der</strong>e durch Abkürzungsauflösung, technische Bezeichnungen<br />

für die betrachteten MfS-Diensteinheiten geschaffen. Die nicht auf Inhalte verweisenden Bezeichnungen<br />

<strong>der</strong> Diensteinheiten wurden teilweise um beschreibende Schlagworte zu den Aufgabenbereichen<br />

ergänzt. Diese stehen in Klammern und waren überwiegend nicht Teil <strong>der</strong> MfSeigenen<br />

Diensteinheitenbezeichnung. Sie dienen sowohl <strong>der</strong> Differenzierung bei Namensgleichheit<br />

als auch <strong>der</strong> allgemeinen Orientierung. Darüber hinaus kann durch vereinheitlichte Schlagworte<br />

auf identische bzw. einan<strong>der</strong> inhaltlich nahe Arbeitsaufgaben verschiedener Diensteinheiten<br />

geschlossen werden (z. B. Hauptabteilung III (Volkswirtschaft), Hauptabteilung III (Funkaufklärung<br />

und Funkabwehr) o<strong>der</strong> Abteilung F (Funkabwehr)). Kurzformen <strong>der</strong> Strukturbezeichnungen<br />

sind, wenn sie als Teil <strong>der</strong> MfS-Nomenklatur nachweisbar bzw. als Wortmarken des MfS<br />

geläufig waren, zusätzlich über einen Index erschlossen (siehe Anhang S. 535–537). Auf die Erstellung<br />

weiterer Register wurde verzichtet. Auf <strong>der</strong> beiliegenden CD befindet sich eine Gesamtdatei<br />

des Bandes im PDF-Format, die eine Volltextsuche ermöglicht.<br />

Die Darstellung in diesem Werk erfasst nur formal selbstständige Diensteinheiten des MfS. Unselbstständige<br />

Strukturen wie z. B. das Institut für Technische Untersuchungen Berlin (ITU) wer-<br />

5<br />

Befehl des Ministers Nr. 22/70 v. 1.6.1970; <strong>BStU</strong>, BdL/Dok. Nr. 1541. Vgl. auch DA des Ministers Nr. 10/62 v.<br />

6.7.1962; <strong>BStU</strong>, BdL/Dok. Nr. 2176.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!