Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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Wachregiment »Feliks Dzierżyński«
Wachregiment »Feliks Dzierżyński«
1. Bezeichnung
Wachregiment (seit 1967 auch: Wachregiment
»Feliks Dzierżyński«)
2. Vorgängereinrichtung
Ohne Vorgänger
3. Nachfolgeeinrichtung
Kein Nachfolger
4. Bestandsdauer
1951–1989/Auflösung
5. Aufgaben
■ Durchführung von Wach- und Sicherungsaufgaben,
■ Personen- und Objektschutz, Sicherung
und Kontrolle des Personenverkehrs in staatlichen
Objekten und Einrichtungen,
■ Sichern von Demonstrationen, Großveranstaltungen
(nach MfS-Sprachgebrauch »Bereitstellung
und Einsatz von Sicherungskräften
bei politischen und gesellschaftlichen
Höhepunkten«),
■ Verfügungstruppe des MfS,
■ Einsatz in der Volkswirtschaft (Kohle,
Energie, Forst, Landwirtschaft),
■ Ehrenformation im Rahmen des »Militärischen
Zeremoniells« bei Akkreditierung und
Abschied des Leiters der Ständigen Vertretung
der Bundesrepublik Deutschland bei
der DDR.
6. Arbeit in und nach dem OG
Keine Daten bekannt
7. Internationale Verbindungen
Das Wachregiment war teilweise in Zusammenarbeit
mit der HA PS eingebunden in die
bi- und multilaterale Zusammenarbeit der
Sicherheitsorgane der sozialistischen Länder.
■ Das Wachregiment beteiligte sich – teilweise
in Zusammenarbeit mit der HA PS –
aktiv an dem Auf- und Ausbau bzw. an der
Unterstützung von Sicherheitsorganen in
Ländern mit sozialistischer Orientierung
sowie anderen befreundeten Ländern und
Bewegungen und war einbezogen in Maßnahmen
zur Gewährleistung des Schutzes
und der Sicherheit von DDR-Bürgern und
Objekten in Entwicklungsländern, insbes. in
Krisengebieten. Hierzu gehörten u. a. Konsultationen
zur Erfahrungsvermittlung und
Qualifizierung auf den Gebieten Personenschutz
und Wacheinheit mit Delegationen
aus der VDR Jemen, die Durchführung von
Qualifizierungslehrgängen und dreimonatigen
Offizierslehrgängen für Kader des
Schutzregimentes der Sicherheitsorgane der
VR Mocambique. Die 1978 vom Wachregiment
für die Volksfront zur Befreiung Palästinas
(PFLP) aufgenommene »militärische
Ausbildung« in den Bereichen Artillerie und
»Strela« (Ein-Mann-Fla-Raketen) wurde im
Herbst 1980 gemeinsam mit der AGM/S
fortgeführt.
8. Entwicklung/Besonderheiten
Erst als »Wachbataillon beim MfS« bezeichnet,
kam im Frühjahr 1952 die Bezeichnung
»Wachregiment und nachgeordnete
Wachbataillone«, WB, auf. 1954 gab es
– wie Dokumente und Beschlüsse der Attestationskommissionen
belegen – einen
mehrfachen Wechsel in der Bezeichnung. Im
Frühjahr 1954 ist die Rede von »Wachbereitschaften
des SfS«, in die offenkundig das
Wachregiment Berlin, die fünf WB sowie
die Schule Halle einbezogen waren. Die
Existenz als Wachregiment bis mind. Sommer
1954 belegen Auszeichnungsbefehle.
Ab Sommer, Herbst 1954 galt die Bezeichnung
»Kasernierte Wacheinheit(en) des
SfS«, KWE, in die das Wachregiment, die
fünf WB und die Schule Halle einbezogen
waren (so in Unterlagen zur Einsetzung von
Oberst ENGELBRECHT als Ltr. des Kommandos
KWE 1954). Mit Befehl 314/54 des
Staatssekretärs für Staatssicherheit im MdI
vom 8.11.1954 zur Durchführung der Außensicherung
der Partei- und Regierungsobjekte
durch die HA PS war aus dem Personalbestand
der KWE eine Wacheinheit in
der Stärke von 1 700 Mann aufzustellen, die