Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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Zentrale Koordinierungsgruppe
■ Erarbeitung und Mitwirkung an der
Durchsetzung von Grundsatzdokumenten,
■ Durchführung von Kontrolleinsätzen in
operativen Diensteinheiten und Gewährung
von Unterstützung bei der Lösung von
Schwerpunktaufgaben,
■ Koordinierung des Zusammenwirkens mit
den Sicherheitsorganen sozialistischer Staaten
und den in diesen Ländern eingesetzten
MfS-Operativgruppen zur Verhinderung
»spektakulärer Vorkommnisse des ungesetzlichen
Verlassens der DDR«,
■ Mitwirkung an den Entscheidungen in
»Ausreisefällen«.
6. Arbeit in und nach dem OG
Koordinierung des Einsatzes der Kräfte, Mittel,
Maßnahmen in das und im Operationsgebiet,
Aufklärung von Rückverbindungen in
die DDR, von Feindzentralen und »kriminellen
Menschenhändlerorganisationen« (Personen,
Methoden, Stützpunkte).
7. Internationale Verbindungen
Koordinierung des Einsatzes der Kräfte, Mittel,
Maßnahmen in das und im Operationsgebiet,
Aufklärung von Rückverbindungen
in die DDR, enge Koordinierung mit den
»befreundeten« Sicherheitsdiensten, Koordinierung
saisonal begrenzter Einsätze von IM
in den »Bruderländern«. ■ Die ZKG soll
»ca. 130 Inoffizielle Mitarbeiter« geführt
haben, »die im Ausland zur Kontrolle« von
»Personen und Stellen eingesetzt waren sowie
sicherstellende Funktionen innerhalb der
DDR für die im Ausland arbeitenden Kräfte
realisierten«.
8. Entwicklung/Besonderheiten
Der Bildung der ZKG im MfS gingen Untersuchungen
zu den Themen Flucht, Fluchthilfe
und Fluchthilfeorganisationen 63 voraus.
Beteiligte an diesen Untersuchungen wurden
dann zur AG beim 1. Stellv. d. Ministers
63 Im MfS-Sprachgebrauch: »Ungesetzliches Verlassen
der DDR und Bekämpfung des staatsfeindlichen
Menschenhandels«.
versetzt, um schließlich »eine Funktion in
der vorgesehenen Zentralen Koordinierungsgruppe
zu übernehmen«. Die Mitarbeiter der
ZKG unterschrieben eine »Verpflichtung zur
besonderen Geheimhaltung«, die über die
bei der Einstellung in das MfS abgegebene
hinausging.
9. Struktur/Strukturentwicklung
Die ZKG gliederte sich anfangs in zwei Bereiche,
»Auswertung und Information« bzw.
»Koordinierung«. Letzterer wurde dann in
die Bereiche »Koordinierung I« (Ausreise)
und »Koordinierung II« (Flucht) unterteilt.
Die Bereiche wurden 1979 zu Abteilungen
umgebaut, die in Referate untergliedert waren.
Die Abt. ZKG/3 stellte die Keimzelle
der späteren ZKG/AKG (ab 1983) dar. Die
Koordinierungsaufgaben auf dem Gebiet der
Fahndung führten ebenfalls 1983 zur Bildung
der Abt. ZKG/4 (Feindobjekte und
Feindpersonen), die von der HA VII die Bearbeitung
des »Notaufnahmelagers Gießen«
und des »Durchgangsheims für Aussiedler
und Zuwanderer Berlin-Marienfelde« übernahm.
Die im Oktober 1983 gebildete Abt.
ZKG/5 übernahm von der HA VII/5 die operative
Bearbeitung der »Internationalen Gesellschaft
für Menschenrechte« und von der
ZKG/2 die Zuständigkeiten hinsichtlich des
Vereins »Hilferufe von drüben«. Seit 1981
bestand in der ZKG eine »AG Grenze«, die
1985, nach der Zuordnung der Abt. 2 der
HA VII (Sicherung der Grenzgebiete), zur
Abt. ZKG/6 ausgebaut wurde. ■ Da ehemalige
DDR-Bürger sich mit Angehörigen und
Freunden in sozialistischen Ländern trafen
(sog. »Rückverbindungen« unterhielten) und
um die Zusammenarbeit der ZKG mit den
Sicherheitsorganen in diesen Ländern und
den dortigen Einsatz von IM zu koordinieren,
wurde 1986 die Arbeitsgruppe Verbindungen
(AGV – auch bezeichnet als AG
sozialistisches Ausland bzw. AG V zu den
Bruderorganen) gebildet. Den letzten Aufgabenzuwachs
stellte 1986 die Übernahme
der »Strafgefangenenübersiedlung nach Häft-