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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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224<br />

Arbeitsgruppe Wissenschaftlich-technische Auswertung<br />

Arbeitsgruppe Wissenschaftlichtechnische<br />

Auswertung<br />

1. Bezeichnung<br />

AG WTA, Arbeitsgruppe Wissenschaftlichtechnische<br />

Auswertung (WTA)<br />

2. Vorgängereinrichtung<br />

Ohne Vorgänger<br />

3. Nachfolgeeinrichtung<br />

Einglie<strong>der</strong>ung in die Abt. V <strong>der</strong> HV A<br />

4. Bestandsdauer<br />

1956–1962<br />

5. Aufgaben<br />

Veranlassen von Bearbeitung und Auswertung<br />

beschafften, angefallenen wissenschaftlich-technischen<br />

Materials (Konstruktions-<br />

und Produktionsunterlagen, Zeichnungen,<br />

Forschungsergebnisse, Materialproben usw.)<br />

»aus Westdeutschland und dem Ausland«:<br />

■ Manipulation durch Umschreibungen, Verän<strong>der</strong>ungen<br />

am Material, Zeichnungsän<strong>der</strong>ungen<br />

usw., um »den Ursprung auch für<br />

Fachleute unkenntlich zu machen«,<br />

■ Vorbereitung eines engen Kontaktes zu,<br />

für die Auswertung des Materials infrage<br />

kommenden Ministerien bzw. zu Spezialisten<br />

aus Hauptverwaltungen, Forschungsinstituten<br />

und Konstruktionsbüros unter Hinzuziehung<br />

von geeigneten GI und GM,<br />

■ Veranlassen <strong>der</strong> Aufklärung des für die<br />

Auswertung vorgesehenen technisch o<strong>der</strong><br />

wissenschaftlich befähigten Personenkreises,<br />

■ Anweisungen an zuständige operative<br />

Dienststellen zur Sicherung beson<strong>der</strong>s wertvoller<br />

technisch-wissenschaftlicher Materialien<br />

»gegen feindliche Zugriffe«,<br />

■ Kontrolle einer korrekten Aus- und Bewertung,<br />

auch wegen <strong>der</strong> Tendenz, »dass<br />

einige Wissenschaftler die übergebenen Unterlagen<br />

als wertlos einschätzten, in Wirklichkeit<br />

jedoch die in den Materialien enthaltenen<br />

Neuerungen in eigenen Entwicklungen<br />

verarbeiteten und als eigene Gedanken aus-<br />

gaben und dadurch persönliche Vorteile erlangten«,<br />

■ »in bestimmten Fällen« Realisierung einer<br />

Auswertung durch von <strong>der</strong> AG WTA zusammengestellte<br />

Fachkollektive, denen<br />

»grundsätzlich ein Informator angehören«<br />

musste,<br />

■ Führen einer Übersicht zu von Fachministerien<br />

benötigten wissenschaftlich-technischen<br />

Materialien, Weiterleitung <strong>der</strong> Wünsche an<br />

die HV A, Hauptabteilungen bzw. Abteilungen<br />

des MfS und »Koordinierung <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

zur Beschaffung solchen Materials«,<br />

■ Koordinierung von »Maßnahmen zur Sicherung<br />

<strong>der</strong> Quellen«.<br />

6. Arbeit in und nach dem OG<br />

Hauptaufgabenstellung <strong>der</strong> AG WTA<br />

7. Internationale Verbindungen<br />

Keine Daten bekannt, aber insbes. in Form<br />

<strong>der</strong> Weitergabe von Erkenntnissen an verbündete<br />

Dienste wahrscheinlich<br />

8. Entwicklung/Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Bereits nach dem ersten Jahr des Bestehens<br />

<strong>der</strong> AG WTA wurde eingeschätzt, »dass eine<br />

große Anzahl wertvoller wissenschaftlichtechnischer<br />

Materialien an die Industrie<br />

übergeben« wurde und »dass große Summen<br />

an Forschungsmitteln und Devisen eingespart<br />

wurden, dass in an<strong>der</strong>en Fällen die Arbeitsproduktivität<br />

in bestimmten Betrieben<br />

gesteigert und die Selbstkosten gesenkt werden<br />

konnten«. ■ Im August 1962 setzte sich<br />

<strong>der</strong> stellv. Ltr. <strong>der</strong> AG WTA, Hptm.<br />

THRÄNE, in den Westen ab. Zweieinhalb<br />

Wochen später wurde die AG WTA aufgelöst<br />

und die Aufgabenstellung von <strong>der</strong> Abt. V<br />

<strong>der</strong> HV A übernommen.<br />

9. Struktur/Strukturentwicklung<br />

Keine Daten bekannt<br />

10. Objekte<br />

Keine Daten bekannt

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